Theater Keine Ruhe um und in dieser Truhe

Theley · DerTheaterverein Theley präsentierte eine Kriminalkomödie von Walter G. Pfaus. Dabei steht ein Möbelstück im Mittelpunkt.

 Das Ensemble des Theatervereins Theley.

Das Ensemble des Theatervereins Theley.

Foto: Marion Schmidt

In der Sport- und Kulturhalle in Theley sind am Wochenende die Lachmuskeln von etwa 1000 Zuschauern aufs Äußerste strapaziert worden. Der Theaterverein 1931 Theley lud zu seinen Theatertagen. Aufgeführt wurde die Kriminalkomödie „Keine Ruhe in der Truhe“ von Walter G. Pfaus.

Im Mittelpunkt des Dreiakters steht ein alte Truhe und die Frage nach einer Leiche darin. Rudi Maier, der alte Möbel restauriert, hütet diese Truhe wie einen Augapfel. Denn Gattin Thea möchte das Möbelstück aus dem Haus verbannen.

Für Verwicklungen sorgt ein vermeintliches Techtelmechtel mit dem hübschen Mädchen Natascha, das Rudi nur in Schwierigkeiten bringt. Jemand versucht ihn zu erpressen. Als plötzlich Natascha, seine Schwiegermutter und seine Gattin mit einem Käufer für die Truhe ins Haus platzen, geht es rund auf der Bühne. Fälschlicherweise sieht Rudi in dem Käufer den Erpresser und setzt nun alle Hebel in Bewegung, eine Katastrophe zu vermeiden. Rudi muss zweimal die Truhe zu einem höheren Preis zurückkaufen, weil er jedes Mal eine Leiche darin wähnt. Einige bange Szenen hat der Restaurator zu überstehen, ehe seine resolute Schwiegermutter die Irrungen und Wirrungen auflöst.

Ende Mai hatte der Theaterverein mit den Proben zu seinem neuen Stück begonnen. Insgesamt standen 28 Probentermine auf dem Programm. Das Sechs-Personen-Ensemble studierte in Lese- und Stellproben die Rollen ein. „Schon bei der Lektüre des Textes haben wir herzhaft gelacht“, verriet Benno Wittler, Vorsitzender des Vereins, der im aktuellen Stück Gebrauchtmöbel-Händler Lutz Hoppe spielt.

Die Zuschauer erlebten zwei unterhaltsame Theaterabende. „Ich habe so viel gelacht. Das war einfach eine köstliche Geschichte mit den vielen doppeldeutigen Anspielungen“, sagte Silke Mark aus Selbach. Neben ihr saß Leonie Zöhler, die besonders laut für einen Darsteller klatschte. Denn Papa Carsten Zöhler hatte die Rolle des Erpressers Siggi übernommen. Manuela Michels aus Theley musste sich in der Pause erst einmal die Lachtränen wegwischen. „Mir hat die Schwiegermutter Gerda besonders gut gefallen“, verriet sie. Die Rolle der resoluten Schwiegermutter spielte Margit Jung mit viel Leidenschaft und Überzeugungswillen. Man spürte, dass sie sich auf der Bühne wohl fühlt.

„Ich spiele in unserem Verein seit meinem 16. Lebensjahr Theater“, sagte die 50-jährige Margit Jung, „Theater ist mein Leben. Das macht einfach so viel Spaß, auf der Bühne zu stehen und die unterschiedlichsten Charaktere zu verkörpern“.

Insgesamt herrschte ein chaotisches Mit- und Durcheinander voller Missverständnisse auf der Bühne. Und mittendrin Rudi Maier, großartig gespielt von Peter Bretz. Immer wieder versucht er den Verkauf seiner geliebten Truhe durch Gattin Thea, alias Jeanette Kasper, zu verhindern. Mit vielen Sprüchen, mal zweideutig, mal frech, laviert er sich durch das Verwirrspiel in der Hoffnung auf ein Ende. Ihre Bühnenpremiere feierte mit diesem Stück Tamara Rausch. Sie schlüpfte nicht nur in die Rolle von Rudis vermeintlicher Geliebten Natascha sondern auch in die Fußstapfen von Mutter Bärbel Rausch, die auch seit Jahren Theater spielt. Bärbel Rausch wirkte in diesem Jahr hinter den Kulissen und stand den Schauspielern als Souffleuse zur Seite. Regisseurin Elisabeth Peter sorgte während der beiden Aufführungen hinter der Bühne für einen reibungslosen Ablauf ihrer neuesten Regiearbeit.

In der Woche vor den Theaterabenden packten alle mit an, um in der Theleyer Sporthalle das Bühnenbild aufzubauen. „Da die Sporthalle während der Schulzeit von Schule und Vereinen genutzt wird, bleibt uns nur wenig Zeit für den Aufbau unserer aufwendigen Kulisse. Oft bringen steuern unsere Vereinsmitglieder auch eigene Möbelstücke und Requisiten für das Bühnenbild bei. In einem Jahr war sogar schon mal unser halbes Wohnzimmer ausgeräumt“, verriet Lothar Peter mit einem Augenzwinkern.

 Eine Spielszene mit Margit Jung, Peter Bretz und Carsten Zöhler.

Eine Spielszene mit Margit Jung, Peter Bretz und Carsten Zöhler.

Foto: Marion Schmidt

Um der Kriminalkomödie von Walter G. Pfaus eine individuelle regionale Note zu geben, trugen alle Darsteller ihre Rolle in Theleyer Mundart vor. Die in Lokalkolorit getauchten Dialoge betonten bestens die komischen Situationen, was beim Publikum gut ankam Mit lange anhaltendem Applaus belohnten die Zuschauer an beiden Abenden das Ensemble für ihre gelungene Bühnenleistung.

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