Fastnacht Bei den Narrekäpp Mildau ist Spontanität Trumpf

Theley · Tolle Tänze lassen die Bühne im Festzelt beben, lustige Spiele sorgen für Stimmung.

  Das Spiel „Et es Hochzeit“, bei dem Brautpaare lustige Fragen beantworten mussten, sorgte für Stimmung im Festzelt.

 Das Spiel „Et es Hochzeit“, bei dem Brautpaare lustige Fragen beantworten mussten, sorgte für Stimmung im Festzelt.

Foto: Carmen Gerecht

Die Narrekäpp Helau Mildau Theley stellen mit ihrer gewollt chaotischen Kappensitzung das närrische Treiben auf den Kopf: In rustikalem Zelt mit Stehplätzen und viel Spontanität feierten 300 Narren ausgelassen, fröhlich und laut auf dem Keltenplatz in Theley. Statt Elferrat gibt es den Sexerrat. „Ich frage mich, wo sonst noch auf der Welt heute um 15.11 Uhr e Kappesitzung ist?“, fragte Moderator Peter Groß. Kein Wunder also, dass es dann sogar die Siebenstufenrakete mit Posaunentusch, Ola-Welle und Humba-Tätärä gibt.

Das Programm besticht mit Tänzen und spontanen Spielen auf der Bühne. Um dem Nachwuchsproblem zu begegnen, wurden gleich mal drei Brautpaare (Diana Heckmann und Andreas Sommer, Bärbel Rausch und Sandro Pös, Laura Wiesen und Bernd Kirsch), die 2019 noch heiraten wollen, ohne Vorwarnung aber unter viel Applaus auf die Bühne geholt. „Et es Hochzeit,“ verkündete Groß und ließ die Paare Fragen beantworten. Beispielsweise: „Wer gibt mehr Geld aus?“ Oder: „Wer kommt als erstes…von der Arbeit nach Hause?“

Bei dem Wort „Muggel“ kennt jeder Theleyer einen Ortsansässigen mit undeutlicher Aussprache. Grund genug für die Narrekäpp einen „Muggeltest“ als Hommage zu veranstalten. Dabei bat Groß vier „Freiwillige“ – Sonja Scherer, Horst Wilhelm, Lothar Pfuhl, Mario Adams – auf die Bühne, damit sie dort mit Hilfe einer Mundspange Lieder sangen. Vor allem der „Theler DJ“, alias Adams, hatte es der Menge angetan und muss eine Zugabe zum Besten geben.

Gegen Ende kam Renate Granate mit der einzigen Büttenrede auf die Bühne. „Et Renate rockt gleich nommo die Biehn, sowas hat die Welt noch net gesiehn“, verriet Groß. Renate, alias Tobias Reisdorf, wusste allerhand über das Dorf zu berichten und plauderte, gekleidet in goldenen Pailletten und schwarzem Hut, aus dem Nähkästchen: „Männer sind wie Kaffeebohnen. Nur die Guten halten dich die ganze Nacht wach.“

Die Bühne bebte auch bei den vielen Tänzen. Neben den Garden aus Theley, bestachen im ersten Teil das Tanzpaar des Karnevalvereins Allez Hopp Spiesen. Mit einer Mischung aus Vampirtanz, Jacksons Thriller, lustigen Elementen und Hebefiguren sorgten Fabienne Ruffing und Sven Schepp für große Begeisterung beim närrischen Volk.

Den zweiten Teil begann die Nonnengarde mit ihrem „Lock- und Balztanz“. Mühsam kraxelten sie auf die Bühne, um dort abzurocken. Ebenso fester Bestandteil einer Sitzung ist ein Männerballett. Doch in Theley, wo die Dinge am Nachmittag des Fastnachtssamstages anders laufen, gab es gleich zwei: Das Männerballett Lach Mit bestach durch Helden in Gummistiefeln. Das Männerballett der Narrekäpp entpuppte sich als kulinarischer Leckerbissen während ihrer Tänze aus den 1980er und 1990er Jahren und organisierte einen Flashmob.

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