Hahn Antonius ist gestorben Abtei Tholey hat ihr Maskottchen verloren
Tholey · Besuchern und Mönchen fehlt Hahn Antonius, der japanischen Artgenossen zum Opfer fiel.
Mit seinem Krähen durchdrang er die Stille im Tholeyer Klostergarten, ließ alle wissen, dass er in seinem Revier unterwegs war. Hahn Antonius, der zu der Rasse der Paduaner gehörte, eroberte mit seinem schönen Gefieder und dem stattlichen Gang die Herzen der Mönche und der Besucher im Sturm. Vor mehr als einem Jahr zog er zusammen mit anderem Federvieh auf das Gelände der Abtei St. Mauritius.
Wer in den vergangenen Tagen durch den Barockgarten spaziert ist, begegnete wie gewohnt Hühnern, die mal in der Gruppe, mal allein über Wiesen und Wege stolzierten. Doch einer fehlte in ihrer Mitte: Antonius. Denn der Hahn ist gestorben. Er kam wohl Artgenossen in die Quere. Eigentlich nächtigte Antonius gerne im Gästehaus der Abtei, doch zuletzt zog es ihn in den Hühnerstall. Das wurde ihm zum Verhängnis, denn er soll der Attacke zweier japanischer Hähne zum Opfer gefallen sein.
Dass Antonius nicht mehr da ist, beschäftigt die Menschen. „Viele fragen nach ihm“, bestätigt Pater Wendelinus. Vor allem Kinder vermissten den stolzen Hahn, den die Mönche auf dem Gelände der Abtei begraben haben. Wenn Pater Wendelinus das Tier beim Namen rief, folgte sofort die Reaktion. Wo es auch war, es reckte das gefiederte Köpfchen empor. „Er war ein drolliges Kerlchen“, sagt der Benediktiner. „Und bei Groß und Klein beliebt.“ Daher war es kein Wunder, dass er zu einer Art Maskottchen der Abtei wurde. Sein Bild zierte deren Homepage und tut es noch immer. Jetzt quasi als Erinnerung. Antonius ist nun ein Teil der Klostergeschichte. „Wir überlegen, nochmals ein Tier aus der Rasse der Paduaner anzuschaffen“, sagt Pater Wendelinus. Doch das brauche noch Zeit.
Auch das Team der Tourist-Information der Gemeinde Tholey und der Abtei, das seit Sommer 2021 die Räume im ehemaligen Schwesternhaus bezogen hat, hatte sich an den tierischen Nachbarn im Klostergarten gewöhnt. Sein Krähen werde fehlen, heißt es.