Geschichte wird weitergegeben

Neipel. Der Bergbau hat das Saarland lange Zeit stark geprägt. Nachdem am 30. Juli die Steinkohleförderung im Saarland eingestellt wurde ist der Kohlebergbau nun jedoch ein Fall für Geschichtsbücher geworden. Die Ausstellung "Schicht im Schacht" im Haus am Mühlenpfad in Neipel befasst sich mit eben diesem Thema und stellt viele Gegenstände rund um den Kohlebergbau im Saarland aus

Neipel. Der Bergbau hat das Saarland lange Zeit stark geprägt. Nachdem am 30. Juli die Steinkohleförderung im Saarland eingestellt wurde ist der Kohlebergbau nun jedoch ein Fall für Geschichtsbücher geworden. Die Ausstellung "Schicht im Schacht" im Haus am Mühlenpfad in Neipel befasst sich mit eben diesem Thema und stellt viele Gegenstände rund um den Kohlebergbau im Saarland aus. Am vergangenen Sonntag wurde die Ausstellung eröffnet. Die Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Neipel, die das Museum ehrenamtlich leitet, hatte im Vorfeld eine Schenkung der St. Barbara-Bruderschaft Scheuern erhalten, die sich in diesem Jahr aufgelöst hat. Diese brachte den Stein ins Rollen.Mit dabei war bei der Eröffnung unter anderem der ehemalige Personaldirektor der RAG, Walter Fuss, und der ehemalige Bergwerksdirektor Friedrich Breinig. Andreas Storm (CDU), der Minister für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie im Saarland, vertrat die Schirmherrin der Ausstellung, Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Storm erwähnte in seiner Ansprache die Tugenden, die der Bergbau den Bürger vermittelt hat: "Unter Tage war es zwingend notwendig sich auf den anderen verlassen zu können - lebenswichtig sogar. Und das hat die Dorfgemeinschaft vielerorts positiv geprägt. Die Ministerpräsidentin und ich, wir sind beide begeistert von den Bemühungen von Neipel, die Geschichte festzuhalten."

In Neipel will man die Geschichte jedoch nicht nur festhalten. "Wir wollen sie auch an jüngere Generationen weitergeben", erklärt Edith Glansdorp, Leiterin des Museums. Zu diesem Zwecke war auch ein junger Gast anwesend, der Gedichte aus der Feder des verstorbenen Museumsgründers Paul Backes vorlas. Der junge Namensvetter Paul Backes aus Neipel belegte in diesem Jahr den zweiten Platz beim Kreisvorlesewettbewerb der Grundschulen. Ein weiterer Redner war Delf Slotta, Direktor des Instituts für Landeskunde im Saarland. Mit einem Bildervortrag mit dem Titel "Was war, was ist, was bleibt" zeigte er den 250 Jahre andauernden Einfluss des Steinkohlebergbaus auf das Saarland und die Menschen, die hier leben. Zu den besten Zeiten des saarländischen Bergbaus war er Lohn und Brot für 74 000 Menschen an der Saar. Allein im kleinen Örtchen Neipel waren über zehn Prozent der damals 300 Einwohner dort beschäftigt. Der regionale Bezug der Ausstellung ist in Neipel besonders interessant, auch wegen der Nähe zu Hasborn-Dautweiler. "Nikolaus Warken, genannt Eckstein hat für die Rechte der Bergleute gekämpft", erinnert sich Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU). Ende des 19. Jahrhunderts hatte der aus Hasborn-Dautweiler stammende Eckstein eine Art Gewerkschaft für die Bergleute angeführt.

Die Verbundenheit der Menschen, die zur Eröffnung kamen, mit dem Bergbau zeigte sich deutlich, als sechs Männer des Gesangsverein Neipel in traditioneller Bergmannskluft das Bergmannslied "Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt" anstimmten. Viele der anwesenden Männer standen spontan von ihren Plätzen auf und stimmten ein.

neipel.de

AUF EINEN BLICK

Nach dem Ausstellungsstart "Schicht im Schacht" bietet das Museums-Team in Neipel einen zusätzlichen Museumstag mit freiem Eintritt und kostenlosen Führungen im Heimatmuseum Neipel an. Dieser findet am Sonntag, 23. September, statt. red

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