Schwerer Verlust für den SV Hasborn Dausch zieht es zurück ins Allgäu

Hasborn · Fußball-Saarlandligist SV Hasborn muss künftig auf Leistungsträger Martin Dausch verzichten. Der Ex-Profi kehrt mit seiner Familie bald in seine Heimat Memmingen zurück. Auch Trainer Pascal Bach wird den Verein verlassen.

 Martin Dausch, hier rechts im Zweikampf mit dem Mettlacher Andre Paulus, wird eine große Lücke beim SV Hasborn hinterlassen. Abgesehen von seinen Toren und Vorlagen half er der Mannschaft vor allem auch mit seiner Erfahrung und Abgeklärtheit.

Martin Dausch, hier rechts im Zweikampf mit dem Mettlacher Andre Paulus, wird eine große Lücke beim SV Hasborn hinterlassen. Abgesehen von seinen Toren und Vorlagen half er der Mannschaft vor allem auch mit seiner Erfahrung und Abgeklärtheit.

Foto: Britz Heiko/Heiko Britz

Es wird derzeit gar nicht gespielt, dennoch hat Fußball-Saarlandligist SV Hasborn in dieser Woche gleich zweimal für Schlagzeilen gesorgt – und zwar mit Personalien. Die erste: Wenn der Spielbetrieb nach der Corona-Zwangspause wieder aufgenommen wird, dann wird mit Martin Dausch einer der absoluten Leistungsträger fehlen. Der 34-Jährige kehrt mit seiner Familie in seine Heimat zurück. Die zweite: Der Verein wird den am Saison-Ende auslaufenden Vertrag mit Trainer Pascal Bach nicht verlängern (siehe Info-Kasten).

Ex-Profi Dausch zieht aus beruflichen Gründen nach Memmingen. In der knapp 45 000 Einwohner zählenden Stadt, die sich selbst als „Tor zum Allgäu“ bezeichnet, leiten seine Eltern und seine Schwester ein Unternehmen mit 15 Mitarbeitern, das Hallen zur landwirtschaftlichen und gewerblichen Nutzung herstellt.

„Meine Schwester hat mich gefragt, ob ich ins Familien-Unternehmen einsteigen will, und ich habe mich dafür unterschieden“, berichtet Dausch. Ob der 34-Jährige, der für den VfR Aalen, den MSV Duisburg und Union Berlin insgesamt 68 Zweitliga-Spiele bestritt, nach seinem Umzug weiter Fußball spielt, ist derzeit noch völlig offen.

„Wir verlieren mit Martin einen überdurchschnittlichen Spieler und einen guten Menschen, den wir in beiden Facetten nicht ersetzen können“, sagt Hasborns Trainer Pascal Bach. Dausch, der aktuell noch in Tholey lebt, war im Sommer 2019 vom 1. FC Saarbrücken an den Schaumberg gekommen. Für den SV erzielte er in 25 Einsätzen acht Tore und bereitete zudem etliche Treffer – vor allem mit präzisen Ecken und Freistößen – vor. Abgesehen von dem Weggang von Dausch wird es in Hasborn in der Winterpause nach jetzigem Stand keine personellen Veränderungen geben.

Diese Winterpause kam für den SV besonders früh. Gerade einmal sechs Begegnungen absolvierte Hasborn vor der corona-bedingten Unterbrechung. Das sind die wenigsten aller Saarlandligisten. Von daher tut sich Bach auch schwer, ein „Winterpausenfazit“ zu ziehen. „Es war schwierig, in einen Rhythmus zu kommen“, findet der scheidende Übungsleiter. „Wir waren deshalb noch nicht so konstant, wie ich es mir gewünscht hätte. Unser Spiel war mal gut, und mal nicht so gut.“

Diese Aussage bestätigt auch der Blick auf die Bilanz: Drei Siegen stehen ein Unentschieden und zwei Niederlagen gegenüber. Die zehn gesammelten Zähler bedeuten aktuell Rang neun in der – wegen der unterschiedlichen Anzahl an absolvierten Begegnungen – noch nicht ganz so aussagekräftigen Tabelle. „Ich bin mir sicher, wenn die aus nachvollziehbaren Gründen abgesagten Spiele gegen den VfB Dillingen und den FV Bischmisheim noch stattgefunden hätten, würden wir auf einem vernünftigen Platz stehen“, urteilt Bach.

Die Partie gegen Dillingen war wegen eines Corona-Verdachtfalls im Team-Umfeld des SV kurzfristig abgesagt worden. Die Partie gegen Bischmisheim fiel zu dem Zeitpunkt aus, als der Fußballverband seinen Vereinen freistellte, Partien aufgrund der beginnenden zweiten Virus-Welle zu verlegen.

Hätte Hasborn in den beiden Spielen insgesamt vier Zähler geholt, würde das Team auf Rang fünf stehen – dort, wo das Team auch die vergangene Saison abschloss und dort, wo der Verein auch am Ende der aktuellen Saison stehen möchte. Kurz vor Saisonbeginn hatte Bach allerdings bereits betont, dieses Ziel zu erreichen, sei aufgrund der zu geringen Kadergröße nur möglich, wenn sein Team von Ausfällen verschont bliebe.

Mit den Verpflichtungen von Max Endres aus der U 19 der SV Elversberg, Tim Rettenberger aus der U 19 des 1. FC Saarbrücken und Ex-Profi Martin Forkel (Comeback, nachdem er eigentlich seine Karriere beendet hatte) legte der Club anschließend noch einmal personell nach.

Ist aus Sicht des Übungsleiters der Kader nun groß genug? Bach: „Die Größe ist jetzt in Ordnung. Um lange Zeit konstant zu spielen, wird es aber wohl nicht reichen. Denn die ganz jungen Spieler werden noch Leistungsschwankungen haben, was aber ganz normal ist.“

Für einige der Hasborner Neuzugänge war die Saison-Unterbrechung übrigens besonders bitter: Endres und Rettenberger hatten sich gerade einen Platz im Team erkämpft. Angreifer Sascha Krauß, der sich mit Knieproblemen durch die Saison gekämpft hatte, war wieder schmerzfrei, und auch Routinier Forkel, zwischenzeitlich mit muskulären Problemen außer Gefecht, wäre ebenfalls wieder einsatzbereit gewesen.

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