Europafest Ein Gipfel-Rendezvous mit Europa

Tholey · Beim Europafest auf dem Schaumberg diskutierten Schüler mit Politikern über Themen, die für sie wichtig sind.

 Die Band Denally lieferte die Musik zum Europafest und spielte internationale Rock- und Pop-Songs.

Die Band Denally lieferte die Musik zum Europafest und spielte internationale Rock- und Pop-Songs.

Foto: Marion Schmidt

Schüler, Politiker, Musiker und Künstler brachen am vergangenen Sonntag auf dem Schaumberg facettenreich ihre Lanze für Europa. „Rendezvous mit Europa“ lautete das Motto des ersten Europafestes. Der Schaumberg als deutsch-französische Begegnungsstätte bot sich als Schauplatz der Veranstaltung an. „Wir haben dieses Fest konzipiert, weil wir uns gemeinsam für ein geeintes Europa stark machen müssen. Vor dem Hintergrund der globalen Entwicklungen müssen wir Frieden, Freiheit und Sicherheit in Europa schützen“, sagte Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU) in seiner Begrüßung im Himmelszelt. Als Schirmherr des Europafestes betonte Landtagspräsident Stephan Toscani (CDU) in seinem Impulsvortrag, dass es möglich sei, Europäer zu sein und sich gleichzeitig auf seine nationale und regionale Identität zu besinnen. „In der stürmischen Wetterlage des Weltgeschehens ist die EU uns ein schützender Schirm und sichert unser Lebensmodell, das uns hier gut und privilegiert leben lässt“, ist Toscani überzeugt.

In einer Podiumsdiskussion stellten sich Roland Theis (CDU) und Christian Petry (SPD) dem Gedankenaustausch mit Schülern des Hochwaldgymnasiums Wadern. Redegewandt und engagiert moderierten Emily Vontz und Lizanne Johann die Diskussion. Die Schüler hatten aktuelle Themenblöcke wie Umweltschutz und Urheberrechtsform auf die Tagesordnung gesetzt. „Wie kann man Jugendliche für die europäische Idee begeistern?“, fragte die 18-jährige Emily Vontz zu Beginn in die Runde. Die Jugend mit konkreten Themen anzusprechen, lautete das Rezept von Theis. Petry mahnte daran zu erinnern, dass Europa unsere Freiheiten und unseren Frieden schütze.

Die Fridays-for-Future-Bewegung begrüßten beide Politiker. „Wir müssen aber versuchen, unsere Umweltpolitik mit der Arbeitswelt unter einen Hut zu bringen“, erklärte Christian Petry. „Die von jungen Menschen ausgehende Initiative ist ein wichtiger Beitrag zur politischen Debatte und hat viele Menschen sensibilisiert. Jetzt muss jeder von uns überlegen, was er im Kleinen für den Umweltschutz tun und sein Verhalten ändern kann“, ergänzte Roland Theis. Als bekennende Social Media-Generation brannte den Schülern das Thema Urheberrechtsreform besonders unter den Nägeln und sie äußerten Befürchtungen, durch die Einführung von Uploadfiltern in ihrer Freiheit eingeschränkt zu werden. Wortmeldungen aus dem Publikum bezeugten das große Interesse an den europäischen Themen.

Nach dem intellektuellen Gedankenaustausch ging es am Nachmittag künstlerisch weiter mit der Musicalvorführung von Grundschülern aus Theley und Hasborn. Gemeinsam mit Marion Ritz-Valentin und der Band „Ene, meine, mix“ hatten sie das Musical „Europa, das sind wir“ einstudiert. Die Schüler luden das Publikum zu einer musikalischen Reise durch Europa ein. Zwischen den Liedern ließen einzelne Schüler in ihren kurzen Vorträgen die geschichtliche Entwicklung Europas Revue passieren.

 Das Comedy-Duo "extraart" mit Fabian Flender und Bernd Schwarte (vorne) stand beim Europafest ebenfalls auf der Bühne.

Das Comedy-Duo "extraart" mit Fabian Flender und Bernd Schwarte (vorne) stand beim Europafest ebenfalls auf der Bühne.

Foto: Marion Schmidt

Mit Rock und Pop aus aller Welt unterhielt auch die Band Denally das Publikum. Sängerin Allegra Bartnicki interpretierte die Lieder mit ihrer unverwechselbaren Stimme auf ihre ganz eigene Art und Weise, musikalisch begleitet von Dorothee und Erhard Henkes und Nicolas Lauck. Das Freiburger Comedy-Duo „extraart“ setzte mit seiner Clownerie einen humorvollen Schlussakkord. Ganz ohne Worte begeisterten Bernd Schwarte und Fabian Flender das Publikum mit ihren witzigen Nummern. Ob bei Jonglage, Akrobatik oder Zauberei – die Comedians ließen Mimik und Gestik für sich sprechen. „Passend zu unserem Thema Europa wollte ich eine Aufführung im Programm haben, die international verständlich ist. Was passt da besser als solch eine Show ohne Worte“, sagte Jutta Backes-Burr, die Kulturbeauftragte der Gemeinde Tholey.

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