Einkaufserlebnis in heimeliger Atmosphäre

Theley. Als gegen elf Uhr der musikalische "Morgengruß" der Jagdhornbläser aus dem Bohnental zur Eröffnung des Markttreibens ertönt, hat der rührige Theleyer Obst- und Gartenbauverein schon seine erste Schicht hinter sich. Seit fünf Uhr in der Frühe verkochen deren Vereinsmitglieder in einem Kupferkessel mehrere Zentner Zwetschgen zu Laxem

Theley. Als gegen elf Uhr der musikalische "Morgengruß" der Jagdhornbläser aus dem Bohnental zur Eröffnung des Markttreibens ertönt, hat der rührige Theleyer Obst- und Gartenbauverein schon seine erste Schicht hinter sich. Seit fünf Uhr in der Frühe verkochen deren Vereinsmitglieder in einem Kupferkessel mehrere Zentner Zwetschgen zu Laxem. "Der Laxem muss zwölf Stunden gerührt und gekocht werden", erklärt Alfons Keller den neugierigen Besuchern. Kurz nach 16 Uhr geht der in über 300 Gläser abgefüllte Laxem dann über die Theke ihres Marktstandes. "Es ist einfach unser Klassiker. Innerhalb kürzester Zeit ist alles verkauft", weiß Jutta Backes-Burr von der veranstaltenden Tholeyer Gemeindeverwaltung. Das dazugehörige Brot wurde in diesem Jahr zum letzten Male von Reinhold Hornetz (78) und Josef Schütz (81) gebacken. Nach 20-jähriger Tätigkeit verabschieden sich die beiden Mühlenbäcker im Oktober in den wohlverdienten Ruhestand. Auf der Ausstellungsfläche nahm ab den Mittagsstunden ein wahres Menschenmeer die Produkte der neun Aussteller in Augenschein, probierte nach Herzenslust und nutzte die Gelegenheit zum Einkauf. "Es ist hier alles so natürlich. Man fühlt sich richtig heimisch", schwärmt das Waderner Ehepaar Becker über die einzigartige Atmosphäre. Dekorative Figuren aus Heu wechseln am Stand von Petra Kilian den Besitzer. Dahinter bastelt Monika Mergen mit einer Kindergruppe Tiermotive aus Stroh. "Mein Rentier kommt ins Kinderzimmer", sagt der vierjährige Marco zu seinen Eltern. Gleich nebenan präsentiert das Tholeyer Blumengeschäft Ami fleur farbenfrohe Herbstblumen und Gestecke. Handgemachte Woll- und Filzartikel liegen bei Jutta Haupenthal aus, die Imker am Schaumberg bieten einheimischen Honig an. Der Rassekaninchenzuchtverein Sotzweiler-Bergweiler hat einen Streichelzoo aufgebaut, eine mobile Fischräucherei verwöhnt den hungrigen Gast mit frischgeräucherten Forellen. Im Innenhof der Johann-Adams-Mühle genießen die Besucher unter dem 150 Jahre alten Olivenbaum deftigen Saumagen, Leberknödel und trinken dazu Federweißen. Neben den kulinarischen Köstlichkeiten gehört auch der Blick auf die Kunst zum Konzept des Marktes. Im Kleintierstall stellte die Selbacher Künstlerin Tanja Endres-Klemm ihre Werke - eine Verbindung zwischen Malerei und Fotografie - aus. Mühlenwart Berthold Rauber führte Besuchergruppen durch die historischen Gemäuer. "Mit 5000 Besuchern war die Resonanz gigantisch", freut sich Backes-Burr. Auch von den Standbetreibern erhielten die Organisatoren nur positive Rückmeldungen. "Im kommenden Jahr werden wir deshalb den Herbst-Bauermarkt weiter ausbauen", kündigt sie schon einmal an. frf

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