Kreis-Gartentag Ein wahres Paradies der Gartenideen

Tholey · Beim Kreisgartentag auf dem Schaumberg ließen sich die St. Wendeler für den Herbst inspirieren und probierten aus, wie die Welt für eine Biene aussieht.

 Imker Bernd Morbach ließ die Besucher tief in die Geheimnisse der Bienen schnuppern. Schlechte Nachrichten gab es von der Frühjahrhonig-Produktion: Die Ernte fiel gering aus.

Imker Bernd Morbach ließ die Besucher tief in die Geheimnisse der Bienen schnuppern. Schlechte Nachrichten gab es von der Frühjahrhonig-Produktion: Die Ernte fiel gering aus.

Foto: Marion Schmidt

Der 23. Kreisgartentag des Landkreises St. Wendel auf dem Schaumbergplateau in Tholey machte so richtig Lust auf Garten. Den ganzen Tag über strömten Besucher aus dem ganzen Saarland auf den Schaumberg, um sich an 50 Ständen rund um das Thema Garten zu informieren, auszutauschen und regionale Produkte zu probieren. Der Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine hatte mit Unterstützung des Obst- und Gartenbauvereins Theley ein Programm auf die Beine gestellt.

Landrat Udo Recktenwald (CDU) lobte in seiner Eröffnungsrede den Kreisgartentag als die grüne Messe im St. Wendeler Land und betonte seine Bedeutung für die Pflege von Brauchtum, Regionalität und Ursprünglichkeit. Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU) freute sich, dass die Jugend sich wieder auf selbst angebaute regionale Produkte besinne.

Der Bienenzuchtverein Schaumberg hatte das Info-Mobil des Kreisverbandes mitgebracht und präsentierte eine komplette Imkerei. Imker Bernd Morbach aus Tholey erklärte alle Stationen der Honigproduktion von der Blüte bis ins Honigglas. Mit einer Facettenbrille konnten die Besucher die Welt aus dem Blickwinkel einer Biene erleben. „In diesem Jahr ist die Ernte unseres Frühtrachthonigs, das ist der Honig aus dem Nektar der Frühjahrsblüten, mager ausgefallen. Kälte und Regen haben den Pflanzen zu schaffen gemacht“, berichtet Imker Morbach. Janni Zeyer aus St. Wendel nutzte die Gelegenheit, sich bei Morbach über das für Bienenprodukt Propolis zu informieren. Morbach: „Propolis ist wegen seiner antibiotischen Eigenschaften bekannt. Zum Schutz vor Krankheitserregern dichten die Bienen den Eingang ihres Bienstocks mit einer harzartigen Substanz, auch Kittharz genannt, ab. Bakterien, Viren und Pilzsporen sollen draußen bleiben, also vor der Stadt. Wir Imker schaben das Kittharz von den Waben ab und legen es dann in hochprozentigen Alkohol ein. Dieser löst das Harz dann auf natürliche Weise auf.“

Nebenan wurde am Stand des Naturparks Saar-Hunsrück kräftig gepresst. Lydia Hoff-Güdelhöfer drückte Brennesselpflanzen in eine Kräuterpresse, während ihre Standkollegin Valérie Schäfer unermüdlich die Kurbel bediente. Das Produkt ihrer Mühen war ein grüner Brennesselsaft. Hoff-Güdelhöfer erklärte, dass die oft verschmähte Brennessel ein wertvolles Heilkraut sei. Monique Haupenthal aus Eiweiler war begeistert: „Ich hätte nicht gedacht, dass der Saft so erfrischend schmeckt.“

Viel Andrang herrschte am herbstlich geschmückten Stand des Obst- und Gartenbauvereins Theley. Dort probierten sich die Besucher durch allerlei Liköre und Schnäpse aus der Eigenproduktion des Vereins. Vorsitzender Dieter Sträßer schaute sich zufrieden das Marktreiben an. Er hatte in den vergangenen Monaten hinter den Kulissen den Kreisverband bei der Planung des Programmes unterstützt.

Im Zelt der Landwirtschaftskammer Saarland scharten sich viele Besucher um Pflanzendoktor Maren Brennig. Sie arbeitet im Pflanzenschutzdienst und ist Fachfrau bei der Diagnose von Schaderregern an Pflanzen. Brennig wurde mit Fragen gelöchert und ging geduldig und fachkundig auf die Anliegen der Besucher ein.

Den ganzen Tag über herrschte reges Markttreiben auf dem Schaumbergplateau, es wurde viel gefachsimpelt. Während die Eltern sich informierten, konnten die Kinder sich in einem Klettergarten vergnügen oder den Korbflechtern und Sensendenglern über die Schulter schauen.

Zwischendurch nutzten viele den Bustransfer zum Tholeyer Kloster, um Gärtnermeister Peter Hagen auf einer Führung durch den Klostergarten der Benediktinerabtei zu folgen. Für Michael Keller, Geschäftsführer des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine, war der Kreisgartentag wieder gute Öffentlichkeitsarbeit, um das Zusammenwirken der Obst- und Gartenbauvereine einerseits zu fördern und um andererseits Verbraucher und die Vereine zusammen zu führen.

 Beim Obst- und Gartenbauverein geb es lecker Schnäpse und Liköre zu probieren – alle natürlich selbst hergestellt.

Beim Obst- und Gartenbauverein geb es lecker Schnäpse und Liköre zu probieren – alle natürlich selbst hergestellt.

Foto: Marion Schmidt
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort