Projekt „Soziales Dorf“ in Hasborn-Dautweiler ist abgeschlossen „Die Gemeinschaft ist das Besondere“

Hasborn-Dautweiler · Das Projekt „Soziales Dorf“ in Hasborn-Dautweiler ist abgeschlossen. Zur Feier gab es unter andere eine Galerie mit Jahrgangsfotos der Bewohner.

 Viele Hasborner wandelten durch die Bildergalerie und begaben sich auf die Suche nach bekannten Gesichtern in den historischen Aufnahmen.

Viele Hasborner wandelten durch die Bildergalerie und begaben sich auf die Suche nach bekannten Gesichtern in den historischen Aufnahmen.

Foto: Marion Schmidt

Gleich einen doppelten Grund zum Feiern hatten die Hasborner beim ersten „Tag der Hasborn-Dautweilerer“. So fand das Projekt „Soziales Dorf“ bei dieser Feier seinen krönenden Abschluss.

Das Modellvorhaben Land(auf)Schwung hatte 2016 die Schaumberggemeinde als eines von drei Dörfern ausgewählt, um mit gezielten Maßnahmen vor Ort die Weichen für die Zukunft zu stellen. Dabei sollte vor allem das Miteinander und die Kommunikation der Bewohner gefördert werden. Ortsvorsteher Martin Backes ließ in einer kurzen Präsentation die Meilensteine und Ergebnisses des Projektes Revue passieren und attestierte seiner Gemeinde ein funktionierendes Miteinander: „An der Gestaltung des heutigen Abends haben von der Feuerwehr über die Frauengemeinschaft bis zu unserem Historischen Verein alle mitgewirkt. Allein das ist Ausdruck für den großen Zusammenhalt in unserem Dorf.“

Die alljährliche Kirmes würde alle im Ort zusammenschweißen. Eine Besonderheit sei es, dass in Hasborn keine Jahrgangstreffen die Kirmes begleiten. Das Thema wurde jedoch in einer 2016 erschienen Publikation gewürdigt. Gerd Zöhler hat in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein des Ortes das Buch „200 Jahre Schulgeschichte in Hasborn-Dautweiler“ herausgegeben. Auf 500 Seiten hatte er die Jahrgangsfotos von mehr als vier Generationen von 1816 bis 2016 abgebildet. Mit diesen Jahrgangsfotos der Jahrgänge 1928 bis 2000 wurde beim „Tag der Hasborn-Dautweilerer“ dann auch die Kulturhalle in eine Bildergalerie verwandelt. Mehr als 120 großformatige Jahrgangsbilder schmückten die Wände der Halle.

„Die Fotos habe ich vor Ort bei unseren Bürgern zusammengetragen. Aber vor allem auch im Archiv des historischen Vereins fand ich viele Aufnahmen“, erinnerte sich Gerd Zöhler. Das Buch sei damals innerhalb von vier Wochen vergriffen gewesen. Dass solche Geschichten in einem Dorf wie Hasborn-Dautweiler identitätsstiftend wirken und ein besonderes Gemeinschaftsgefühl wecken, wurde an diesem Festtag sichtbar. Viele waren gekommen und wandelten munter durch die Bildergalerie. Vor den Bildern älterer Generationen bildeten sich schnell Grüppchen und wie bei einem Suchbild wurden Klassenkameraden oder Nachbarskinder von damals ausfindig gemacht.

Neben den erfreuten Ausrufen bei einem Treffer wurden auch alte Geschichten und Anekdoten wieder aufgewärmt. Es wurde aber auch geschmunzelt. Denn die historischen Aufnahmen sind auch ein schönes Kaleidoskop der Entwicklung von Kleidungsstil und Frisuren. Kurt Backes, Jahrgang 1947, erinnerte sich an seine Schulzeit: „Unsere Schule befand sich damals noch beim Rathaus. Wir nannten sie Ställi. Wir Schüler mussten immer die Kohlen holen und dann in den Ofen schippen.“ Marianne Besch, Jahrgang 1946, freute sich, viele bekannte Gesichter auf den Fotos entdeckt zu haben: „In unserem kleinen Dorf kannte jeder jeden. Wenn man in die Gesichter schaut, entdeckt man die Bekannten sofort. Wir Mädchen trugen damals alle über unseren Röcken eine Schürze, um den Rock zu schonen.“ Das Buch über die Schulgeschichte ihres Heimatdorfes hat für Besch eine besondere Bedeutung: „In dem Buch sind drei Generationen meiner Familie vertreten. Mein Jahrgangsfoto sowie die Klassenfotos von meinem Vater von 1906 und von meinem Enkel von 2015.“

Adalbert Lauck hatte sich schnell auf seinem Jahrgangsfoto von 1963/64 entdeckt. Er lobte die Veranstaltung und das Zusammengehörigkeitsgefühl in seinem Heimatdorf: „Ich habe schon viele Jahrgangskollegen getroffen. Wir haben uns extra für heute ein T-Shirt drucken lassen als Zeichen unserer Gemeinschaft.“ Andreas Maldener, der Erste Beigeordnete der Gemeinde Tholey brachte es auf den Punkt: „Die Gemeinschaft unserer Ortsvereine ist das Besondere an unserem Dorf und macht uns so liebenswert. Unsere Heimat ist für uns was Besonderes und nichts Altbackenes. Und genau deshalb wurden wir als ,Soziales Dorf’ im Landaufschwung-Projekt ausgewählt. An dem ,Tag der Hasborn-Dautweilerer’ heute feiern wir uns als Gemeinschaft.“

 Kurt Backes hatte sich schnell auf seinem Jahrgangsfoto entdeckt und erinnerte sich an seine Schulzeit.

Kurt Backes hatte sich schnell auf seinem Jahrgangsfoto entdeckt und erinnerte sich an seine Schulzeit.

Foto: Marion Schmidt

An diesem Abend wurde noch lange gefeiert und in Erinnerungen geschwelgt. Die Hasborner Duwe’s House Band unterhielt die Besucher in der Kulturhalle und die Feuerwehr Hasborn-Dautweiler übernahm die Bewirtung.

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