Besinnliche Pause auf dem Hofgut Imsbach

Theley · Die Stimmung konnte kaum passender sein, als am vergangenen Samstag in der Abenddämmerung auf dem Hofgut Imsbach die biblische Geschichte über Maria, die Jesus in einem Stall zur Welt brachte, in Szene gesetzt wurde. Leichte Nebelschwaden zogen auf bei der Eröffnung der lebendigen Krippe heran.

 Arno Jos Graf las besinnliche Weihnachtstexte. Foto: M. Schmidt

Arno Jos Graf las besinnliche Weihnachtstexte. Foto: M. Schmidt

Foto: M. Schmidt

In einem nach vorne sich öffnenden Stall haben Maria, Josef und ein Hirte eine Herberge gefunden. Die lebensgroßen Figuren gruppieren sich um das in eine Krippe gebettete Jesuskind. Das strohbedeckte Dach bietet der heiligen Familie Schutz vor der Witterung. Viele Strohbündel umhüllen den Stall und vermitteln ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit. Eine einzige Laterne erfüllt den Stall mit warmem Lichtschein.

Künstlerisch gestaltet hat die Krippe Arno Jos Graf. Gemeinsam mit Hermann-Josef Scheid vom Hofgut Imsbach hat er in nur drei Tagen die eindrucksvolle Krippe erstellt. Am Abend vor der Eröffnung war das Werk vollendet. "Wir mussten seitlich die Wände etwas abtrennen. Sonst wären die Ziegen immer wieder in die Krippe gesprungen", berichtet Graf. Denn die auf dem Hofgut lebenden Tiere sind Akteure der Krippe.

Etwa 100 Besucher kamen zur Eröffnung der lebendigen Krippe. Bürgermeister Hermann Josef Schmidt lenkte in seiner Ansprache den Blick von der Szenerie der Krippe in die unmittelbare Realität. Er erinnerte an die Menschen, die in den vergangenen Monaten aus ihrer Heimat vor Krieg und Verbrechen geflüchtet sind und bei uns eine sichere Zuflucht gesucht haben. "Ich danke allen, die sich ehrenamtlich für die Flüchtlinge engagieren und ihnen dabei helfen, ein neues Zuhause zu finden", so Schmidt. Auch merkte er an, dass sich die Menschen hierzulande darauf einstellen müssten, dass die durch Kriege aufgerüttelte Welt sich verändere. Die friedvoll stimmende Krippe solle dazu einladen, zur Ruhe zu kommen.

Auch für Arno Jos Graf ist diese auf dem Hofgut ein Ort der Stille und Besinnung: "Die Menschen sollen hier eine Zuflucht vor dem Stress der Vorweihnachtszeit finden." Der im Bohnental lebende Regisseur ist auch der künstlerische Leiter der "Imsbacher Stallweichnacht", die alle zwei Jahre nach dem Vorbild des traditionellen Salzburger Advents die Maschinenhalle des Hofgutes zur Bühne werden lässt. Im nächsten Jahr ist es wieder so weit. Dann haben Schauspieler, Sänger und Musiker aus dem Schaumberger Land sowie die Tiere des Hofgutes Imsbach ihren Auftritt. In diesem Jahr aber lädt die lebendige Krippe zum Verweilen ein. Bei der Eröffnung las Arno Jos Graf mit seiner sonoren, ruhigen Stimme Texte aus der Weihnachtsgeschichte vor. Andächtig lauschten die Besucher seinen Worten, während immer mal wieder ein Tier aus dem angrenzenden Stall neugierig seinen Kopf in die Krippenszenerie steckte. Saxophonistin Julia Brunetti stimmte die Besucher mit weihnachtlichen Melodien auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein. Bekannte Weihnachtslieder ermunterten die Besucher zum Mitsingen. Die Tierfreunde Schaumberg versorgten die Besucher mit Glühwein, Kinderpunsch und Waffeln. Bis Sonntag, 3. Januar, können Besucher die Krippe jeden Tag sehen.

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