Besen-Hiebe statt Goldfamilie

Neipel. Wenn Hausfrauen zum Besen greifen, dann wird in der Regel gekehrt oder geputzt. Wenn Hausfrauen aber zum Besen greifen, um damit ihre Männer und Söhne anzugreifen - dann hängt meist der Familiensegen schief

Neipel. Wenn Hausfrauen zum Besen greifen, dann wird in der Regel gekehrt oder geputzt. Wenn Hausfrauen aber zum Besen greifen, um damit ihre Männer und Söhne anzugreifen - dann hängt meist der Familiensegen schief. Einen "Besen-Angriff" auf Männer und Söhne gab es auch im Theaterstück "Zwei schrecklich nette Familien", das der Theaterverein Laetitia Dorf-Neipel im ausverkauften Haus am Mühlenpfad vier Mal aufführte. Zwei allerdings auch schon ausverkaufte Vorstellungen gibt es noch an diesem Wochenende. "Besen-Angriffe" sollte es dabei eigentlich bei den beiden Familien Wildgruber und Hirnbeiß nicht geben. Denn die beiden Frauen Liesl Wildgruber (Susi Scherer) und Vero Hirnbeiß (Carina Klaeser) hatten sich um den Titel "Goldfamilie des Monats" des Klatschblattes "Goldenes Echobild der Frau" beworben. 25 000 Euro gab es für die Siegerfamilie - und um die abzustauben, wollten die beiden weiblichen Familienoberhäupter der Reporterin Barbara Sturzbach (Aline Schmitt) eine heile Familienwelt vortäuschen. Doch daraus wurde nichts. Denn die Männer Martin Wildgruber (Edwin Scherer) und Max Hirnbeiß (Roland Hero) hingen lieber in der Kneipe herum, statt sich um die Familie zu kümmern. Und auch die beiden Söhne der Wildgrubers Thomas (Eric Glansdorp) und Karli (Volker Schnur) sorgten für viel Wirbel. Karli musste seinen Eltern gestehen, dass er bald Vater wird, und Thomas verkündete, dass er nicht wie geplant als Doktor arbeiten wird, sondern stattdessen Pfarrer wird. Um das Chaos perfekt zu machen, war dann auch noch Reporterin Sturzbach mit zunehmendem Alkoholpegel mehr an den männlichen Familienmitgliedern als an ihrer Story interessiert. Unter diesen Umständen gab es natürlich keine 25 000 Euro für die Wildgrubers oder die Hirnbeiß's - aber immerhin ein Jahresabo des "Goldenen Echobilds der Frau" als Trostpreis. "Rund drei Monate haben wir zwei Mal wöchentlich für das Stück geprobt", berichtete Regisseur Paul Backes, der seit 59 Jahren im Theaterverein Dorf-Neipel aktiv ist. Die viele Arbeit hat sich aber gelohnt, wie der lange Applaus des Publikums nach den dreistündigen Aufführungen bewiesen hat. Zum ersten Mal auf der Bühne stand dabei der 16-jährige Volker Schnur. "Er fiel als cooler Typ besonders positiv auf und brachte frischen Wind auf die Bühne", lobte Backes den Debütanten. Um den Nachwuchs muss sich der Theaterverein Dorf-Neipel also keine Sorgen machen. Zumal er mit Aline Schmitt (21) und Carina Klaeser (27) noch zwei weitere junge Darstellerinnen in seinen Reihen hat

Auf einen BlickDie Darsteller: Martin Wildgruber: Edwin Scherer. Liesl Wildgruber: Susi Scherer. Karli Wildgruber: Volker Schnur. Thomas Wildgruber: Eric Glansdorp. Max Hirnbeiß: Roland Hero. Vero Hirnbeiß: Carina Klaeser. Barbara Sturzbach: Aline Schmitt. Regie: Paul Backes. . Souffleuse: Luise Scherer. Maske und Bühnenbild: Team des Theatervereins Laetitia Dorf-Neipel. sem

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