Feier Bergweilers Zuflucht in neuem Glanz

Bergweiler · Seit 1784 steht im Ort die Erasmuskapelle. Nun wurde sie renoviert und technisch aufgerüstet —  ein Treffpunkt für Generationen.

 Die Eröffnung der Erasmuskapelle: nachdem bereits im Jahr 2014 die angebaute Leichenhalle abgerissen wurde, entstand an der Kapelle so Raum zur Begegnung für Jung und Alt.

Die Eröffnung der Erasmuskapelle: nachdem bereits im Jahr 2014 die angebaute Leichenhalle abgerissen wurde, entstand an der Kapelle so Raum zur Begegnung für Jung und Alt.

Foto: Marion Schmidt

() Mitten im Ortskern von Bergweiler, zurückgesetzt von der durch den Ort führenden Hasborner Straße, akzentuiert ein kleiner, schmucker Sakralbau die Dorfmitte. Seit 1784 steht hier die Erasmuskapelle.

Nach Renovierungs- und Sanierungsarbeiten wurde die Kapelle mit einer Pontivikalvesper mit Abt Mauritius Choriol von der Benediktinerabtei feierlich wiedereröffnet.

Nachdem Bergweiler nach dem 30-jährigen Krieg bis auf eine Einwohnerin ausgestorben war, stieg die Bevölkerungszahl im Laufe des 18. Jahrhunderts wieder an, so dass um das Jahr 1780 etwa 65 Bewohner in 16 Häusern lebten. Vier Jahre später, im Jahre 1784, wurde die Kapelle zu Ehren des heiligen Erasmus erbaut.

Die Kapelle wurde im Stil eines schlichten, verputzten Saalbaus mit schiefergedecktem Satteldach und Dachreiter errichtet, dessen Spitze ein Wetterhahn ziert. In die Längsseiten ist jeweils ein mit bunter Bleiverglasung gestaltetes Rundbogenfenster eingelassen. Über den der Hauptstraße zugewandten Eingangsbereich betritt man den Sakralraum. Hier zieht der in dem gegenüberliegenden dreiseitigen Chorabschluss angelegte Altarraum die Blicke auf sich.

Bis ins Jahre 1960 war die Erasmuskapelle in Bergweiler Ziel zahlreicher Wallfahrten und Pilger. 1971 erfolgte die Erweiterung um den Anbau einer Einsegnungshalle. 1987 wurden Dachstuhl, Dacheindeckung und Krone mit Hahn erneuert. Der Innenraum wurde neu gestaltet. In dieser Renovierungsphase erfolgte auch die Erneuerung des Altarraumes. In schlichter Gestaltung akzentuiert den Altar eine Kreuzigungsgruppe mit Statuen der heiligen Maria und des heiligen Johannes. Diese Komposition wurde der Kreuzigungsszene des in Colmar ausgestellten Isenheimer Altars nachempfunden. Zwei geschnitzte Statuen, die die Heiligen Erasmus und Konrad abbilden, flankieren die Altarszenerie. 1990 erfolgte dann die Wiedereinweihung der Kapelle. Nachdem 2014 die an die Kapelle angebaute alte Leichenhalle abgerissen wurde, konnte der Platz um die Kapelle als Mehrgenerationenplatz konzipiert werden.

Im Zuge der letzten Renovierungsphase bis Anfang Oktober diesen Jahres erhielt die Kapelle unter anderem einen neuen Innen- wie Außenanstrich, die Elektronik wurde überholt und der Wetterhahn vergoldet. Eine die Altarszene flankierende Bischofsfigur erhielt einen neuen Stab. Der ursprüngliche Stab war seit 1946 verschwunden. Nici Kilzer aus Bergweiler betrachtet bei der Wiedereröffnung zufrieden die Figur. „Den neuen Stab habe ich aus heimischem Holz geschnitzt“, berichtet er voller Stolz. Ein über dem Eingangsbereich bogenförmig angebrachter Schriftzug kündet von der St. Erasmuskapelle.

„Unsere Kapelle ist ein Kleinod in unserer Gemeinde“, verkündete Ortsvorsteher Wolfgang Recktenwald in seiner Ansprache. Für ihn ist die Kapelle eine Herzensangelegenheit. Der Ortsvorsteher hat beim Anstrich der Kirchenbänke selbst mitgewirkt.

 Eröffnungsvesper an der St. Erasmuskapelle mit Pater Joachim (links) und Abt Choriol. 

Eröffnungsvesper an der St. Erasmuskapelle mit Pater Joachim (links) und Abt Choriol. 

Foto: Marion Schmidt

Bei der Wiedereröffnung stellte sich Pater Joachim von der Tholeyer Abtei der Dorfbevölkerung als künftiger geistiger Begleiter der Kapelle vor. Die Bläsergruppe Bergweiler-Sotzweiler und der Schaumbergchor begleiteten stimmungsvoll die Wiedereröffnung.

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