Gastronomie auf dem Schaumberg Mit echtem Alm-Flair geht es in den Sommer

Tholey · Die Schaumberg-Alm soll Ende Juni/Anfang Juli eröffnet werden. Aktuell laufen die Bauarbeiten auf dem Plateau.

 Die Bauarbeiten zur Erweiterung der Schaumberg-Alm sind im Gange. Die Holzhütte steht schon, vorne auf dem Foto ist noch die Stahlkonstruktion zu sehen.

Die Bauarbeiten zur Erweiterung der Schaumberg-Alm sind im Gange. Die Holzhütte steht schon, vorne auf dem Foto ist noch die Stahlkonstruktion zu sehen.

Foto: B&K/Bonenberger/

Verschwunden ist sie nicht, die Schaumberg Alm, die seit 2012 die Gäste auf dem Schaumbergplateau beherbergt hat. Sie versteckt sich nur inmitten neuer Anbauten. Die sollen künftig auf der 570 Meter hohen Erhebung alpenländisches Ambiente verbreiten. Das Herzstück der neuen Ausflugsgaststätte ist eine original südbayerische Altholzalm. Die 200 Quadratmeter große Hütte bietet Platz für knapp 200 Gäste.

Noch ist sie von Gerüsten umgeben, wird hier gehämmert und dort geschraubt. Immer wieder heult eine Motorsäge auf. Es gilt für die Arbeiter, einen Zeitplan einzuhalten. „Wir wollen Ende Juni/Anfang Juli Eröffnung feiern“, kündigt Cornel Hahnenberg, Geschäftsführer der Manin Gastro Group, an. Sie wird das Ausflugslokal unter dem Namen Schaumberg Alm GmbH & Co. KG betreiben (wir berichteten). Die urig anmutende Hütte steht derzeit noch im Kontrast zu den sichtbaren Stahlkonstruktionen im bisherigen Teil der Schaumberg Alm. Das soll sich noch ändern. „Das Gesamtobjekt wird später mit Holz verkleidet“, sagt Hahnenberg.

Beim Betreten der Hütte fällt an diesem Morgen mattes Licht ins Innere. Die Fenster sind mit Klappläden versehen, die eine herzförmige Aussparung ziert. Ein paar Schritte weiter geht es in den alten Gebäudeteil, die einstige Alm, die lediglich 45 Gästen Platz bot. Mit ihrer großen Fensterfront, die den Blick übers Schaumberger Land frei gibt, wird sie zur Panoramastube. „Hier soll ein Kamin eingebaut werden“, verrät Hahnenberg.

Auch nach hinten heraus wird das Ursprungsgebäude erweitert – um 230 Quadratmeter. Dort sind der Küchen- und Schankbereich untergebracht. Denn neben den Sitzplätzen im Innern wird es auch einen Biergarten geben, in dem sich bis zu 600 Besucher (bislang 300) niederlassen können. Als eine Herausforderung nennt Hahnenberg die Logistik. Damit Speisen und Getränke schnell serviert werden können, setzt die Gastro-Gruppe auf ein System mit elektronischer Schank-Kontrolle, wie es auch im Münchner Hofbräuhaus genutzt wird.

„Wenn schönes Wetter ist, werden viele Menschen kommen und wir müssen im Stande sein, sie zu bewirten“, sagt Hahnenberg. „An anderen Tagen wiederum ist weniger los. So ist das gastronomische Geschäft.“ Um den Anforderungen eines Ausflugslokals gerecht werden zu können, gehören 20 bis 25 Vollzeitbeschäftigte und die gleiche Anzahl an Teilzeitkräften und Aushilfen zum künftigen Team. Die Schaumberg-Alm soll kein saisonales Geschäft sein. „Es war uns von Anfang an wichtig, ein Ganzjahres-Konzept daraus zu machen“, sagt Hahnenberg. Mit wir meint er Klaus Körner, Gründer der Manin Gastro Group, und sich. Als die beiden davon erfuhren, dass die Gemeinde Tholey einen neuen Pächter für die Alm sucht, schauten sich die beiden auf dem Plateau um und dann hätte es sie gleich gepackt. Ideen waren schnell gefunden. „Das Kernthema sollte die Alm sein – verbunden mit Regionalität“, erläutert der Geschäftsführer. Und so bietet die Speisekarte eine Mischung aus alpenländischen Schmankerl und regionalen Köstlichkeiten.

Insgesamt 1,6 Millionen Euro fließen in die neue Schaumberg Alm. Diese Summe stemmt der Betreiber zusammen mit der Landesentwicklungsgesellschaft Saarland (LEG Saar), wobei letztere in den Baubestand investiert. Diesen Anteil bezifferte LEG Saar-Geschäftsführer Valentin Holzer auf 700 000 bis 800 000 Euro. Ausstattung und Einrichtung finanziere der Betreiber. Wie Holzer erläutert, trete die LEG Saar als Partner der Kommunen auf, um diese zu unterstützen. Allerdings nur bei erfolgversprechenden Projekten. „Hier haben wir eine top Lage, eine top Infrastruktur in einem touristischen Landkreis. Daher macht es Sinn, zu investieren“, begründet Holzer das Engagement der Entwicklungsgesellschaft bei der Schaumberg Alm.

Die passenden Zahlen dazu können Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU) und Landrat Udo Recktenwald (CDU) liefern. Schmidt spricht von bis zu 200 000 Besuchern, die jährlich auf den Schaumberg kommen. Dieser sei ein Hotspot der Region, wie der Landrat es nennt. Im gesamten St. Wendeler Land wurde die magische Grenze von einer Million Übernachtungen im vergangenen Jahr überschritten. „Wir sind touristisch gut aufgestellt“, wertet Recktenwald.

 Ein Blick zurück: So sah es 2012 bei der Eröffnung der Schaumberg-Alm auf dem Plateau aus.

Ein Blick zurück: So sah es 2012 bei der Eröffnung der Schaumberg-Alm auf dem Plateau aus.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos
 Herzförmige Aussparungen zieren die Klappläden der Fenster.

Herzförmige Aussparungen zieren die Klappläden der Fenster.

Foto: B&K/Bonenberger/

Eine gute Sache, wie Roland Theis, Aufsichtsratsvorsitzender der LEG Saar, verdeutlicht. „Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.“ Diesen weiter anzukurbeln, dazu soll auch die neu gestaltete Schaumberg Alm beitragen. „Das Projekt hier ist ein gelungenes Beispiel für die Partnerschaft zwischen Kommunen, privaten Investoren und dem Land“, sagt Theis zufrieden. Traditionell wird am 1. Mai die Saison auf dem Schaumberg mit Live-Musik eröffnet. Da konnten Besucher auch schon mal einen Vorgeschmack auf das künftige Alm-Ambiente bekommen. Denn der Betreiber hatte zur Baustellenparty eingeladen.

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