Auszeichnung für Menschlichkeit

Tholey. Bürgermeister Hermann Josef Schmidt begrüßte die zahlreichen Gäste und verwies auf die großen Leistungen, die pflegende Angehörige erbringen. Im Anschluss daran würdigte Landtagspräsident Hans Ley in seiner Ansprache die besonderen Verdienste und das Engagement der Ordensträgerin

 Franz Fischer, Hermann Josef Schmidt, Maria Fischer und Landtagspräsident Hans Ley (von Links). Foto: S. Spaniol

Franz Fischer, Hermann Josef Schmidt, Maria Fischer und Landtagspräsident Hans Ley (von Links). Foto: S. Spaniol

Tholey. Bürgermeister Hermann Josef Schmidt begrüßte die zahlreichen Gäste und verwies auf die großen Leistungen, die pflegende Angehörige erbringen. Im Anschluss daran würdigte Landtagspräsident Hans Ley in seiner Ansprache die besonderen Verdienste und das Engagement der Ordensträgerin. Mit großem persönlichem Einsatz und unter Zurückstellung von eigenen Interessen habe sie über Jahrzehnte hinweg pflegebedürftige Angehörige liebevoll umsorgt. Ley: "Die heutige Auszeichnung ist Dank und Anerkennung ." Fischerkümmerte sich bereits als junge Frau intensiv um ihre mongolide Schwester Erika. Aus ihrer Ehe mit Franz Fischer gingen sechs Kinder hervor. Neben ihren eigenen Kindern versorgte sie ihre Schwester mit. Nach dem Umzug in ein eigenes Heim war es für Fischer selbstverständlich, dass für ihre Eltern und die behinderte Schwester eine eigene Wohnung im Haus zur Verfügung stand. Des Weiteren wurde ein alleinstehender Bruder aufgenommen . Zusätzlich kümmerte sie sich um die Pflege und Betreuung weiterer Familienmitglieder: So übernahm sie die Pflege ihres bettlägerigen Schwiegervaters bis zu dessen Tod im Jahr 1982. Ihre Schwiegermutter erlitt einen Schlaganfall und war ebenfalls 1981 ein Pflegefall. Beide wurden von Fischer aufgenommen und liebevoll umsorgt. Hinzu kommt die Betreuung Ihres Stiefvaters. Auch ihre Mutter erkrankte. Maria Fischer betreute sie bis zu deren Tode. Besonders erwähnenswert ist auch die Betreuung ihres Sohnes. Dieser erkrankte im Alter von 33 Jahren so schwer, dass er sein Leben lang schwerstbehindert und auf den Rollstuhl angewiesen ist. Fischer pflegt ihn seither aufopferungsvoll rund um die Uhr. Erwähnenswert ist ferner, dass Fischer sich trotz all dieser Umstände noch rege im Vereinsleben ihres Heimatortes ehrenamtlich engagiert. So als Vorstandsmitglied im katholischen Frauenverein und bei vielen Veranstaltungen im Dorf. Sie pflegt die Gräber ihrer Eltern, Schwiegereltern und ihrer Schwester und schaut bei dieser Gelegenheit auch immer wieder bei anderen Gräbern nach dem Rechten. Hans Ley abschließend: "Maria Fischer hat ihr Leben lang Schwerstarbeit in Sachen Pflege bedürftiger Menschen geleistet. Sie ist ein leuchtendes Vorbild für aufopferungsvollen und selbstlosen Einsatz. Dieses Engagement geht weit über das normale Maß hinaus und ist besonders anerkennenswert. Durch ihre gelebte Menschlichkeit hat sich Maria Fischer Verdienste erworben, die eine Auszeichnung mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland in besonderer Weise rechtfertigen!" red

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