"An der Nohkerb sehen wir euch gern"

Bergweiler. Sotzweiler und Bergweiler bilden eine Pfarrgemeinde. Die Pfarrkirche steht in Sotzweiler und dort ist auch der Kirmesplatz. Es ist beileibe nicht so, dass die Bergweiler in Sotzweiler nicht schon immer gern mitfeiern wollten. Aber eine eigene kleine Kirmes hat ihnen all die Jahre in der Nase gesteckt. Besonders nach dem Krieg gab es viele Versuche, den Kirchenpatron St

Bergweiler. Sotzweiler und Bergweiler bilden eine Pfarrgemeinde. Die Pfarrkirche steht in Sotzweiler und dort ist auch der Kirmesplatz. Es ist beileibe nicht so, dass die Bergweiler in Sotzweiler nicht schon immer gern mitfeiern wollten. Aber eine eigene kleine Kirmes hat ihnen all die Jahre in der Nase gesteckt.Besonders nach dem Krieg gab es viele Versuche, den Kirchenpatron St. Mauritius auch in Bergweiler gebührend und nicht nur in den Gaststätten zu feiern. Den Sotzweilern wollte man aber nicht ins Gehege kommen und deshalb lieber eine Woche später so eine Art Nachkirmes feiern. Mehrere Jahre kam "De Schminkes" aus Dörsdorf dorthin und verkaufte an seinem Stand allerlei Kirmesartikel. In der Niederwies und später in der Breitwies spielten Dorfmannschaften Fußball gegeneinander, und kehrten anschließend im Wirtshaus ein. Auch ein Kinderkarussell, ein Kettenkarussell und eine Schiffschaukel machten in Bergweiler schon mal Station. So richtig angenommen wurde dieses Angebot von den Kindern aber nicht. Sie gingen viel lieber nach Sotzweiler, weil ihnen dort mehr Rummel geboten wurde.

Es war das Jahr 1962, als sich die Bergweiler entschlossen, das Programm der Nachkirmes auszubauen. Zu den traditionellen Fußballspielen kam im Laufe der Zeit ein Festzelt, in dem ein Programm geboten wurde. Die Organisatoren stellten alsbald fest, dass die Bevölkerung mitzog und sich auch immer viele Sotzweiler in Bergweiler einfanden. Die Nachkirmes hatte sich endgültig etabliert. Zum 25-jährigen Bestehen gab es 1987 einen großen Festzug, bei dem die Dorftraditionen auflebten. Auf den überall ausgehängten Plakaten wurde in Versen für die Veranstaltung geworben: "Kommt herbei aus nah und fern, an ,de Nohkerb in Weiler' sehen wir euch gern."

Der zweite Umzug startete fünf Jahre später von Sotzweiler aus. Inzwischen hat sich die Nachkirmes zu einer bedeutenden Veranstaltung entwickelt und ist in der heutigen Form 50 Jahre alt geworden.

Wuni Kraatz erzählte in den Tagen der Vorbereitung eine lustige Geschichte aus den 80er Jahren. Damals spielte die Mannschaft des Ortsrates, die sich mit Kaplan Gerber verstärkt hatte, gegen ein Frauenteam. Nachdem die Partie nach der regulären Spielzeit 2:2 stand entschieden sich die Mannschaften zu einem Sieben-Meter-Schießen, um den Sieger zu ermitteln. Als der Kaplan an der Reihe war, legte er den Ball auf den Sieben-Meter-Punkt, sank in die Knie und erhob die Hände bittend zum Himmel. Danach stand er auf, lief an - und schoss den Ball haushoch über das Tor. Der himmlische Segen war ihm verwehrt geblieben.

Auf einen Blick

Das Programm der Bergweiler Nachkirmes im beheizten Festzelt auf dem Dorfplatz: Samstag, 29. September: 20 Uhr Fassanstich durch den Ersten Beigeordneten der Gemeinde Tholey, Helmut Rauber; Auftritte von Tanzgruppen: Sweet Berry's, Tanzgruppe Dirmingen, Tanzgruppe Chicas, Männer der Turn- und Tanzsportgruppe, Tanzgruppe Weiler Housewives, Tanzgruppe Männer der Frauengemeinschaft; Tanzmusik mit Jupp Wagner und Tochter Carmen. Sonntag, 30. September: 10.30 Uhr Festgottesdienst, mitgestaltet durch den Chor Courage; 11.30 Uhr Frühschoppenkonzert mit dem Musikverein Stern Sotzweiler; 13.45 Uhr Dudelsackmusik mit Karl-Otto Franz; 15 Uhr Aktion der Garten- und Blumenfreunde Bergweiler, Prämierung der Kinder mit den schönsten Vogelscheuchen-Kostümen; Auftritt der Tanzgruppe Good Girls gone bad; Prämierung der Sieger für die Schätzaufgabe rund um den Kürbis; Basketball-Wettkampf des Ortsrates; Ausklang mit Jupp Wagner und Carmen. gtr

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