Wortsegel-Wettbewerb Ästhetik des Hässlichen

Heimat ist das Gefühl,

wenn man frisch aus dem Urlaub kommt und an den Bahngleisen entlang zum Ludwigskreisel fährt;

dann über die Westspange

mit Blick auf den Bürgerpark,

der sicher irgendwann einmal

als schöne Anlage geplant war:

mit den angelegten Wegen

den verwunschenen Pfaden

dem halbmodernen Skaterpark

den fast römisch aussehenden Gebäuden über den trüben Saarwassern verdreckte Treppen, die von der Brücke in den Park hinunter führen, und nach Pisse stinken,

deren grauer Beton unter den ganzen Graffiti kaum noch zu erkennen ist, mit Blick auf 13-jährige

die dort am Wasser zum ersten Mal rauchen, auf Deutsch-Rap hörende Drogendealer, denen man im Dunkeln lieber nicht begegnen möchte, auf das autobahngesäumte Flussufer auf der linken und

auf die weder besonders schönen

noch hohen Nachkriegshochhäuser der Promenade auf der rechten Seite; und trotzdem mit ein wenig Stolz denkt: ,,Das ist meine Stadt.“

2. Preis 11./12./13. Klasse weiterführende Schulen: Nora Jacob, Ludwigsgymnasium Saarbrücken

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