Abgelegenheit als Chance Die Abtei kann nicht allein wachsen

Stilles Klosterleben – und fette Touristenströme? Wenn das mal gut geht, denken nicht wenige, die sich dem Konvent und dem Glauben  verbunden fühlen. Doch obwohl das weltweite Medien-Echo auf die Richter-Fenster alle Erwartungen übertraf, deutet nichts darauf hin, dass das „Dorf“ in naher Zukunft überrannt wird.

 Cathrin Elss-Seringhaus

Cathrin Elss-Seringhaus

Foto: SZ/Robby Lorenz

Im Gegenteil: Es dürfte ein hartes Geschäft werden, Tholey auf die touristische Landkarte zu bringen. Denn in Tholey gibt es keine „Sowieso“-Touristen, wie etwa in Köln, wo Abertausende vorrangig den Dom besuchen, und dann „auch“ das Richter-Fenster mitnehmen. Zudem wirkt die Abtei in Tholey zwar idyllisch gelegen, ist aber eben doch kein Kloster Andechs im bayerischen Fünfseenland. Das lässt sich jedoch als Chance begreifen: Tholey kann sich als besonderer, als besonders abgelegener Kloster-Ort positionieren. Und kann dabei langsam zu einer Begegnungsstätte zwischen Geist und Welt wachsen. Das wird jedoch nur gelingen, wenn der Ort Tholey mitwächst, vor allem gastronomisch und städteplanerisch. Sonst werden Touristen nicht glücklich.  

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