Betrug im Landkreis St. Wendel Sicherheitsberater warnen vor Telefonabzocke

St. Wendel · Mehrfach haben Betrüger ältere Menschen im St. Wendeler Land kontaktiert. Sie locken ihre Opfer gezielt in eine Falle.

 Vor allem Senioren sind von der neuen Masche der Betrüger betroffen. Sie sollten daher wachsam sein.

Vor allem Senioren sind von der neuen Masche der Betrüger betroffen. Sie sollten daher wachsam sein.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Seniorensicherheitsberater sind in den vergangenen Tagen mehrfach über belästigende Telefonanrufe informiert worden. Sie Masche sei fast immer gleich gewesen. „Das Telefon klingelt nur kurz, eine unbekannte Nummer wird auf dem Bildschirm angezeigt. Betrüger wollen mit diesem Lockanruf einen Rückruf provozieren und auf diese Weise Geld machen“, informiert einer der Berater. Das Ganze funktioniere sowohl über Smartphone als auch über Festnetzanschlüsse. „Viele rufen instinktiv zurück und tappen so in die Kostenfalle“, sagt der Berater.

Dahinter stecke die Masche der sogenannten Ping-Anrufe. Wer zurückrufe, höre am anderen Ende der Leitung manchmal nichts, lege auf und denke sich nichts weiter dabei. In anderen Fällen gebe es Bandansagen, etwa zu angeblichen Paketlieferungen. Das Ziel: Den Nutzer möglichst lange in der Leitung halten. „Das böse Erwachen folgt bei Vertragskunden dann auf der Telefonrechnung“, sagt der Berater. Doch Verbraucher könnten vorbeugen – vor allem, in dem sie sich die Nummer des Anrufers genau ansehen. „Ping-Anrufe haben fast immer eine Vorwahl aus dem Ausland, erkennbar an einem ,+’ oder den Ziffern ,00’ zu Beginn der Nummer“, erläutert er. Viele Beschwerden habe es zuletzt vor allem über Anrufe aus Burundi und Tunesien gegeben. Die Vorwahlen der Länder 00257 und 00216 ähneln denen von Emsdetten (02572) und Mönchengladbach (02161). Deshalb sei Misstrauen am Telefon wichtig. Beim geringsten Zweifel lege man besser gleich auf.

Dazu kommen noch unabhängige Telefonnummern, die von Mobilfunkanbietern vergeben werden. Diese beginnen häufig mit den Zahlen „+88“. Die Seniorensicherheitsberater und die Verbraucherzentralen raten daher: Wer einen unbekannten Anruf erhält, sollte die Nummer in jedem Fall genau prüfen und überlegen, ob man überhaupt einen Anruf erwartet, zum Beispiel aus dem Ausland.

Wer unsicher ist, kann die Nummer auch im Internet auf der Website der Bundesnetzagentur (www.bundesnetzagentur.de) überprüfen. Dort sind viele Nummern gelistet gegen die die Behörde bereits Maßnahmen eingeleitet hat. Wer schon zurückgerufen und die Abzocke bemerkt hat, kann den Anruf auf der Seite der Bundesnetzagentur melden.

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