Spectaculum und Gaudium mitten in der StadtMit Wendelskuchentag fing es anTermine im Jubiläumsjahr

Viele Jahrhunderte altes Handwerk, Gaukeleien, Jonglagen, Zaubertricks und Feuershow, dazu eine mitreißende alte Musik - das alles wird den "Mittelaltermarkt Anno 1360" am 14. und 15. August vor einer historischen Kulisse in St. Wendel ausmachen. Hintergrund ist das 650-jährige Bestehen der Wendelinus-Basilika. Der Mittelaltermarkt am Samstag, 14., und Sonntag, 15

Viele Jahrhunderte altes Handwerk, Gaukeleien, Jonglagen, Zaubertricks und Feuershow, dazu eine mitreißende alte Musik - das alles wird den "Mittelaltermarkt Anno 1360" am 14. und 15. August vor einer historischen Kulisse in St. Wendel ausmachen. Hintergrund ist das 650-jährige Bestehen der Wendelinus-Basilika. Der Mittelaltermarkt am Samstag, 14., und Sonntag, 15. August, soll in die Zeit zurückversetzen, in der die Wendelinus-Basilika gebaut worden ist. Nach der Überlieferung ist der Chorteil der Kirche - sozusagen als erster Bauabschnitt - am Pfingstmontag des Jahres 1360 eingeweiht worden. Dieses Datum ist für die Pfarrei St. Wendelin ein Anlass, ein halbes Jahr lang unter dem Leitgedanken ". . .und machet ein schoene kirch ueber sein grab" zu feiern. Zwischen dem 7. Mai und dem 26. Oktober standen und stehen zahlreiche Veranstaltungen auf dem Programm. Nach den Straßenmalereien im Juni und dem Glockenguss im Juli ist der Mittelaltermarkt in Zusammenarbeit mit der Stadt St. Wendel nun ein weiterer Höhepunkt dieser Jubiläumsfeiern.Im Vordergrund wird das Handwerk der damaligen Zeit stehen. Die Standbetreiber, die historisch gewandet sein werden, lassen sich in den Nischen der Basilika nieder, schlagen mittelalterliche Zelte auf und bringen alte Ausrüstungsgegenstände mit. Der Huf- und Waffenschmied wird seine Kunst zeigen. Das Töpfern, Filzen und Spinnen wird die Besucher sicher ebenso anlocken wie der Bernsteinschnitzer, der Silberschmied, der Seifensieder und der Lederer. Auch eine historische Buchbinderei wird sich an der Kirche etablieren. Eine Werkstatt zeigt, wie Papier geschöpft wird. In einer mittelalterlichen Schreibstube, Scriptorium genannt, können die Besucher mit dem Schilfrohrfüller von damals und mit selbstgemachter Tinte in der Unzialschrift - das sind Buchstaben in Zollgröße - auf Büttenpapier schreiben. Erwachsene und Kinder dürfen sich einmal im Bogenschießen üben oder ein uraltes Mühlespiel ausprobieren. Die mittelalterliche Marktmeile wird von vielen historisch gewandeten Personen bevölkert sein. Dazu gehören auch die sieben Musiker der Gruppe Adivarius aus Berlin. Sie spielen auf historischen Instrumenten und singen kaum gehörte Lieder. Jo, der Gaukler, wird mit Zaubertricks und Jonglagen begeistern. Zwischendurch gibt es sehenswerte Feuerjonglagen. Für die Kinder wird das Spectaculum-Mobil heranrollen und den Kleinen viel Abwechslung bieten. Ein Standbetreiber hält für die Mädchen und Jungen Ritterausrüstungen aus Holz und Leder bereit. Wein, Kräuter, Seifen, Salben und Räucherwerk sind an verschiedenen Ständen zu haben. An beiden Tagen kann auch mittelalterlich gegessen werden, beispielsweise in der Taverne "Spelunkus Gaudium Gastro", die direkt aus Wittenberg nach St. Wendel kommt. Der Markt ist am Samstag, 14. August, von elf bis 22 Uhr, und am Sonntag, 15. August, von elf bis 19 Uhr geöffnet. Eintrittsgeld wird nicht erhoben.Nach der Überlieferung ist der Chorteil der Pfarrkirche des heiligen Wendelin am Pfingstmontag 1360 eingeweiht worden. Am 5. Juli des gleichen Jahres wurde der Sarkophag mit den Gebeinen des Stadtheiligen von der Magdalenen-Kapelle in das Gotteshaus übertragen. Dieser Tag heißt bis heute Wendelskuchentag. Weitere Daten aus der Geschichte der Kirche und der Pfarrei:Ende 14. Jahrhundert: Baubeginn der drei Kirchenschiffe, die um 1455 fertiggestellt waren. Der Turm war bereits vorher fertiggestellt worden.1462: Kardinal Nicolaus Cusanus schenkt der Kirche eine spätgotische Kanzel.1465: Ein Herr Rabenbergh, der auch Altarist war, soll der erste Organist gewesen sein.1506: Umbettung der Gebeine des heiligen Wendelin in eine neue Lade. 1514: Die Stadtordnung droht demjenigen Bürger Strafe an, der während der sonn- und feiertäglichen Gottesdienste schwatzend am Rathaus oder auf dem Marktplatz steht. 1608: Die Kirche erhält durch die Meister Niklas und Florence Houque aus Trier eine Orgel.1672: Weihe von drei Glocken, die bis 1754 läuteten. 1744: Anbau der Sakristei.1753: Der mittlere Turm der Kirche erhält eine Welsche Haube, genannt Zwiebelturm.1773: Erstmals wird ein mehrstimmiger Chor erwähnt.1824: Beim Aufwinden einer neuen Glocke zerreißt das Seil. Die Glocke fällt herab und zerspringt. 1896: Ausstellung der Gebeine des hl. Wendelin und Entstehung des Liedes "Hör uns loben."1924: Nachträgliche Feier des 1300. Todestages des heiligen Wendelin, der 1917 wegen des Ersten Weltkrieges nicht begangen werden konnte. 1951: Weihe von vier neuen Glocken.1960: Erhebung der Pfarr- und Wallfahrtskirche zur "Basilika minor", Ausstellung der Gebeine des heiligen Wendelin. 1979 - 1981: Renovierung der Kirche. 2000: Große Wallfahrtszeit im Oktober/November. gtr Pastor Anton Franziskus hat am 20. Oktober 2009 ein Wendelinusjahr ausgerufen. Es dauert bis zum 26. Oktober, dem letzten Tag der diesjährigen Wallfahrtswoche. Hintergrund ist das 650-jährige Bestehen der Pfarrkirche als Wallfahrtskirche. Den Titel Basilika erhielt sie vor 50 Jahren durch Papst Johannes XXIII. Viele Veranstaltungen sind den Einheimischen und Gästen während des Jubiläums bisher geboten worden. Im August, September und Oktober stehen noch folgende Termine auf dem Programm: Montag, 16. August: Gespräch im Pfarrgarten zum Thema "Der Kirchendiebstahl von 1716" (19.30 Uhr). Samstag, 21. August: Orgelkonzert mit Stefan Kunz, St. Wendel (19.30 Uhr). Sonntag, 22. August: Dekanatsmusiktag (16 Uhr). Samstag, 4. September: Orgelkonzert mit Elmar Lehnen, Kevelaer (19.30 Uhr). Samstag, 18. September: Orgelkonzert mit Stefan Klemm, St. Wendel (19.30 Uhr). Samstag, 2. Oktober: Orgelkonzert mit Henry Fairs, Birmingham (19.30 Uhr). Die Wallfahrtswoche ist für die Zeit vom 20. bis 26. Oktobervorgesehen. Am Sonntag, 24. Oktober, 10.45 Uhr, wird ein Pontifikalamt mit dem Trierer Weihbischof Robert Brahm gefeiert. Seit Oktober 2009 dreht das Team "Carpe Diem" einen 35 Minuten dauernden Film über die Stadt, die Basilika und über das kirchliche Leben. Er soll im Spätherbst vorgeführt werden. gtr

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