Ärger bei St. Wendeler SPD Wurde vor Besuch des Regierungschefs nach Parteizugehörigkeit selektiert?

St. Wendel · Eine Auswahl nach Parteibuch vermutet der Vorsitzende des SPD-Stadtverbands. Der Ärger entzündet sich am Besuch des Ministerpräsidenten in St. Wendel. Die Stadtverwaltung sagt: Das war nicht unser Termin.

Beim Besuch an der Grundschule Niederkirchen vergangene Woche (von links): Schulleiterin Christine Klees, Ministerpräsident Tobias Hans und St. Wendels Bürgermeister Peter Klär.

Beim Besuch an der Grundschule Niederkirchen vergangene Woche (von links): Schulleiterin Christine Klees, Ministerpräsident Tobias Hans und St. Wendels Bürgermeister Peter Klär.

Foto: Martin Trappen

Erst waren sie überrascht, nun sind sie sauer – die Sozialdemokraten in St. Wendel. Ihr Groll entzündet sich am Besuch des Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU). Der hat sich vergangene Woche drei Baustellen im Stadtgebiet angeschaut. Ohne dass die Ortsvorsteher von Niederkirchen und Niederlinxweiler, Thea Edinger und Klaus Riotte (beide SPD), vorab über den Besuch in ihren Orten informiert wurden – geschweige denn dazu eingeladen. Wie der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Marc André Müller gegenüber der SZ erklärt, waren er selbst sowie die beiden Ortsvorsteher „sehr überrascht, aus der Saarbrücker Zeitung vom Besuch des Ministerpräsidenten in ihrem Ortsteil zu erfahren. Sie waren vom Bürgermeister vorab nicht informiert worden“. Was Müller und seine Kollegen mit am meisten ärgert: „In Bliesen waren Ortsvorsteher und CDU-Stadtratsmitglieder beim Termin dabei.“ Ortsvorsteher in Bliesen ist der Christdemokrat Wolfgang Theis. Daher könnte man vielleicht annehmen, sagt St. Wendels SPD-Chef Müller, dass es sich um einen CDU-internen Termin gehandelt habe. Dagegen spreche aber, dass auf den Facebook-Seiten des Ministerpräsidenten und der Staatskanzlei Text-Beiträge, Fotos und sogar ein Image-Film über den Besuch zu sehen sind.