Sommerliche Hitze macht dem Herzen zu schaffen

Jahreszeit und Klima haben einen großen Einfluss auf die Sterblichkeit. Auffällig ist, dass im Winter die mittlere Todesrate dramatisch ansteigt. Aber auch sehr warmes Wetter verursacht eine Zunahme. In einem heißen Sommer sind Herzpatienten besonders gefährdet

Jahreszeit und Klima haben einen großen Einfluss auf die Sterblichkeit. Auffällig ist, dass im Winter die mittlere Todesrate dramatisch ansteigt. Aber auch sehr warmes Wetter verursacht eine Zunahme. In einem heißen Sommer sind Herzpatienten besonders gefährdet. Im Rahmen einer großen Studie wurden Wettereinflüsse im gemäßigten Klima registriert und in Verbindung zur täglichen Herzinfarktrate gesetzt: Ein plötzlicher Temperaturabfall um zehn Grad Celsius erhöht das Risiko für einen ersten Infarkt um elf Prozent und für einen Re-Infarkt um 26 Prozent. Die Gefahr eines tödlichen Ausgangs steigt um elf Prozent. Bei zirka 15 bis 25 Grad Lufttemperatur scheint die Sterblichkeit an Herzkrankheiten am niedrigsten zu liegen. Ungewöhnlich hohe Temperaturbereiche, vor allem in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit führen zu einer Zunahme der Herz/Kreislauf-Sterblichkeit. Dies erklärt sich durch die überlastete Wärmeregulation des Körpers. Der Schweiß kann nicht mehr verdunsten, dadurch kommt es zu einem Hitzestau. Die Konzentration des Blutes (Verhältnis fester Bestandteile wie Blutkörperchen zu Blutflüssigkeit) steigt wegen des Salz- und Wasserverlustes während des Schwitzens. Selbst bei trockener heißer Luft verbraucht der Organismus viel Wasser, weil die Schleimhäute der Atemwege die Luft auf zirka 100 Prozent relative Feuchtigkeit erhöhen. Beim Ausatmen geht diese Feuchtigkeit dann verloren. Auch Luftdruckschwankungen (insbesondere Druckabfall) wirken sich auf die Herzinfarktrate aus. Tipps für das richtige Verhalten bei Hitze: - der Aufenthalt im Freien sollte auf das Notwendigste begrenzt werden - sinnvoll ist eine lange Mittagspause (optimal: Siesta der Südländer) - leichte Kost (viel Salate, Gemüse, Obst, etwas Fisch, Geflügel; optimal: Mittelmeerkost) - ausreichende Wasserzufuhr (so viel trinken, dass der Urin immer hell bleibt). Dabei ist Fruchtsaftschorle empfehlenswert. - Klimaanlagen oder Ventilatoren helfen, die Innenraumtemperatur niedrig zu halten; aber Vorsicht vor Durchzug und zu kalt eingestellte Klimaanlagen. Patientinnen und Patienten mit Durchblutungsstörungen des Herzens und Herzleistungsschwäche sollten auf regelmäßige Einnahme ihrer Nitroglyzerin-Präparate achten und stets ihr Spray bei sich führen, da die hohen Temperaturen die Belastbarkeit herabsetzen und es auch schneller zu einem Angina-pectoris-Anfall kommen kann. Bereits geringe Dosierungen entlasten das Herz deutlich. red

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