Soldaten im Afghanistan-Einsatz sammeln 1800 Euro Unterstützung für Stefan-Morsch-Stiftung

Birkenfeld · Den Erlös einer Tombola haben Soldaten, die gerade im Afghanistan-Einsatz sind, nach Birkenfeld an Deutschlands erste Stammzellspenderdatei geschickt.

 Trotz Lockdown können sich potenzielle Stammzellspender registrieren lassen. Einfach anmelden unter www.stefan-morsch-stiftung.de. Danach bekommen sie ein Typisierungs-Set mit Anleitung per Post zugesendet, mit dem eine Speichelprobe entnommen werden kann.

Trotz Lockdown können sich potenzielle Stammzellspender registrieren lassen. Einfach anmelden unter www.stefan-morsch-stiftung.de. Danach bekommen sie ein Typisierungs-Set mit Anleitung per Post zugesendet, mit dem eine Speichelprobe entnommen werden kann.

Foto: Andrea Djifroudi/Stefan-Morsch-Stiftung

Mehr als 5000 Kilometer liegen zwischen der Stefan-Morsch-Stiftung im rheinland-pfälzischen Birkenfeld und Afghanistan. Aber die Hilfe gegen Blutkrebs überwindet diese Strecke mühelos. Das zeigt eine Spende für Deutschlands erste Stammzellspenderdatei, die Soldaten der Bundeswehr dort bei einer Tombola gesammelt haben. Davon berichtet eine Sprecherin der Stiftung.

„Viele von uns sind bei der Stefan-Morsch-Stiftung als Stammzellspender registriert, kennen deren Arbeit oder haben sogar bereits einem Leukämiepatienten geholfen. Wir haben dabei gute Erfahrungen mit der Stiftung gemacht“, erklärt Kapitänleutnant Fabian K. In Afghanistan war er für die Planung und Durchführung von Betreuungsmaßnahmen für alle Angehörigen im Camp Marmal zuständig, so auch für die Organisation von Freizeitaktivitäten: „Wir haben dort im Sommer auch eine Tombola organisiert und festgelegt, dass wir mit dem Erlös die Arbeit der Stiftung unterstützen.“ Das sei bei den Kameraden gut angekommen und so kauften sie fleißig Lose – insgesamt 6000. „Abzüglich der Ausgaben für die Gewinne sind dabei 1800 Euro zusammengekommen.“

Die Stefan-Morsch-Stiftung ist laut Sprecherin Pionier in der Vermittlung von Spendern für Blutkrebspatienten weltweit. In diesem Jahr feiert die Datei ihr 35-jähriges Bestehen. Stefan Morsch war der erste Europäer, der mithilfe der Stammzelltransplantation eines nicht-Verwandten von der Leukämie geheilt wurde. Doch er starb unerwartet an den Folgen einer Lungenentzündung. Auf seinen Wunsch hin gründeten seine Eltern die Stiftung, mit dem Ziel, die Überlebenschancen für Blutkrebskranke zu verbessern. Denn wenn Chemotherapie und Bestrahlung nicht ausreichen, um geheilt zu werden, ist die Transplantation gesunder Stammzellen häufig die letzte Möglichkeit. „Im Kampf gegen Blutkrebs überwinden wir täglich Grenzen, um für Betroffene weltweit den optimalen Spender zu vermitteln. Aber, dass Soldaten im Auslandseinsatz über Landesgrenzen hinweg an uns denken und unsere Arbeit unterstützen, ist etwas Besonderes und freut uns sehr“, betont Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Datei und Stefans Schwester.

Mithilfe von Geldspenden unterstützt die gemeinnützige Einrichtung laut Sprecherin unter anderem Krebspatienten und ihre Familien, die durch die Erkrankung in finanzielle Not geraten sind. Außerdem kommt die Datei so für die Registrierungskosten potenzieller Spender auf. Mit dem Ziel, die Behandlung von Leukämiepatienten nachhaltig zu verbessern, fördert sie darüber hinaus auch verschiedene Forschungsvorhaben.

Auch die Hilfe gegen Blutkrebs ist von den Corona-Auflagen betroffen. Typisierungsaktionen vor Ort sind derzeit gar nicht möglich. Im Vergleich zu 2019 haben sich deshalb 2020 rund 75 Prozent weniger Menschen als mögliche Stammzellspender neu registriert. „Blutkrebs macht trotz Corona keine Pause. Mehr denn je sind wir jetzt auf die Mithilfe von jedem Einzelnen angewiesen, um die Herausforderungen durch die Pandemie zu meistern – und trotzdem für jeden Erkrankten einen Spender zu finden. Es ist wichtig, dass sich viele Menschen über unsere Homepage online registrieren. Das ist jederzeit möglich“, erklärt Susanne Morsch.

Potenzielle Spender können sich unter www.stefan-morsch-stiftung.de in nur wenigen Schritten anmelden. Danach bekommen sie ein Typisierungs-Set mit Anleitung per Post zugesendet, mit dem eine Speichelprobe entnommen werden kann. Das wird an die Stiftung zurückgeschickt. Danach steht der potenzielle Lebensretter für Patienten weltweit zur Verfügung.

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