Esa-Astronaut antworter auf SZ-Leser-Frage So sieht Matthias Maurer den Mond aus der Raumstation ISS (mit Bildergalerie)
Serie · Eine SZ-Leserin fragte sich, wie die Bewohner der Raumstation den Trabanten sehen. Matthias Maurer antwortete mit einem Foto und erklärte zudem, warum Sichtungen des Mondes von der ISS aus besonders spannend sind.

Mit diesen Bildern grüßen die Saarländer ihren Astronauten
Einmal im Monat hat der Mond seinen großen Auftritt: Am Nachthimmel präsentiert er sich dann in seiner ganzen Schönheit. Prächtig leuchtet er auf unseren Planeten herab – und zieht dabei immer wieder die Blicke auf sich. Während die einen von seinem Antlitz verzaubert sind, fühlen sich die anderen von ihm gestört. Der Vollmond, so sagen sie, raube ihnen den Schlaf. Diese Erfahrung hat auch SZ-Leserin Sylvia Raber gemacht. Am Abend des 16. Februar bekam sie kein Auge zu. Doch statt sich im Bett herumzuwälzen, zückte die Oberthalerin ihre Kamera, um ein Foto unseres Erdtrabanten zu schießen. Dabei musste sie an Esa-Astronaut Matthias Maurer denken. „Wie ist das bei Euch auf der Internationalen Raumstation (ISS) mit dem Mond?“, würde sie gerne von ihm wissen.
Um die Frage zu beantworten, schickt der 51-Jährige ein Bild, das er im Aussichtsmodul Cupola aufgenommen hat. Es zeigt den Trabanten auf der rechten und die blaue Erdatmosphäre auf der linken Seite. „Der Vollmond scheint hell durch die großen Fenster. Er sieht toll aus. Zwar sind wir dem Trabanten auf der ISS nicht viel näher als die Menschen auf der Erde. Allerdings wird unser Blick nicht durch die Atmosphäre beeinträchtigt. Dadurch können wir den Mond und seine Krater viel klarer erkennen“, erzählt Maurer. Er genieße den Anblick und schaue sich den Mond gerne durch das Fernglas an.
Da die ISS innerhalb von 90 Minuten einmal um unseren Heimatplaneten kreist, sehen ihre Bewohner den Mond binnen 24 Stunden viele Male auf- und wieder untergehen. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, den Trabanten aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten – das sei besonders in seiner sichelförmigen Phase spannend. „Während wir um die Erde fliegen, dreht sich die Sichel quasi um 180 Grad“, beschreibt Astronaut Maurer. Diesen Effekt können auch die Menschen auf der Erde erleben – je nachdem, welchen Standpunkt sie für die Himmelsbeobachtung wählen. Auf der Nordhalbkugel ist der zunehmende Mond auf der rechten Seite beleuchtet, auf der Südhalbkugel auf der linken. Aus diesem Grund scheint er beispielsweise in Australien und Neuseeland auf dem Kopf zu stehen.
SZ-Leserin Sylvia Raber aus Oberthal hat den zehnten Teil der SZ-Aktion „Mir sprooche üwwerALL“ gewonnen.