Arbeitsmarkt im Landkreis St. Wendel Mehr junge Leute sind arbeitslos

St Wendel · Arbeitslosigkeit im St. Wendeler Land steigt im August leicht. Quote liegt bei 3,7 Prozent.

 Ein Kellner räumt einen Tisch in einem Restaurant ab. Nach wie vor fehlt Personal in der Gastronomie. Auch Auszubildende werden noch gesucht.

Ein Kellner räumt einen Tisch in einem Restaurant ab. Nach wie vor fehlt Personal in der Gastronomie. Auch Auszubildende werden noch gesucht.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

35 904 Arbeitslose sind im August im Saarland gezählt worden. Die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen ist gegenüber dem Vormonat um 163 oder 0,5 Prozent angestiegen. Zum Vorjahr entwickelt sich der Arbeitsmarkt jedoch positiv – die Arbeitslosigkeit ging weiter zurück. Gegenüber August 2020 waren 5846 oder rund 14 Prozent weniger Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,8 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und 1,0 Prozentpunkte unter dem des Vorjahresmonats. „Die Arbeitslosigkeit ist im vergangenen Monat leicht gestiegen, liegt allerdings deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Ein saisonaler Anstieg im Sommer ist ein alljährlich zu verzeichnender Trend und somit kein Grund zu Beunruhigung. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt kann weiter als stabil bezeichnet werden und bietet Chancen für Menschen, die Arbeit suchen“, erläutert Madeleine Seidel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. „Die Unternehmen der Region melden wieder deutlich mehr offene Stellen und wollen nach den Betriebs- und Sommerferien Mitarbeiter einstellen.

Im August waren im Landkreis St. Wendel 1752 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 34 mehr als im Juli. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 298 Arbeitslose weniger gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag mit 3,7 Prozent um 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats und um 0,6 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres.

199 Frauen und Männer meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 41 mehr als im Juli und fünf weniger als im August 2020. Parallel dazu haben weniger Menschen eine neue Beschäftigung aufnehmen können. Im August haben 144 Personen eine neue Arbeitsstelle angetreten. Das waren 22 weniger als im Vormonat und ebenfalls 22 weniger als im Vorjahresmonat.

Es ist es zu einem Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit gekommen. Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im aktuellen Monat bei 103. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um rund ein Fünftel erhöht. Sie lag jedoch fast ein Drittel unter dem Wert des Vorjahres.

Im August waren 924 Männer und 828 Frauen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang zum Vormonat von 0,9 Prozent bei den Männern. Bei den Frauen war hingegen ein Anstieg von 5,3 Prozent zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit (Frauen: minus 10,7 Prozent, Männer: minus 17,7 Prozent). 722 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund elf Prozent verringert. Der Bestand an Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Juli etwas zurückgegangen (minus elf). Die Zahl derer, die bereits länger als ein Jahr ohne Beschäftigung sind, betrug im August 562. Gegenüber dem Vorjahr ist jedoch ein Anstieg um über ein Viertel festzustellen.

Beim Jobcenter im Landkreis St. Wendel waren mit 800 Arbeitslosen fünf weniger registriert als im Juli und 91 weniger als im Vorjahr. Bei der Agentur für Arbeit waren im August 952 Personen arbeitslos gemeldet, 39 mehr als im Vormonat und 207 weniger als vor einem Jahr.

Jobsuchende haben in der Region derzeit gute Chancen auf eine Neuanstellung. In den vergangenen vier Wochen meldeten die Unternehmen im Landkreis St. Wendel 177 neue Stellen. Die meisten neuen Stellen wurden in der Zeitarbeit und im Gesundheits- und Sozialwesen gemeldet. Aber auch in anderen Branchen zog die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern an, insbesondere im Handel, im Gastgewerbe, im Verarbeitenden Gewerbe, im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich, im Öffentlichen Dienst und im Baugewerbe. Seit Jahresbeginn wurden 1309 offene Stellen gemeldet. Das war über ein Drittel mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen lag weiterhin deutlich über dem Vorjahreswert (plus 45,5 Prozent). Im Bestand wurden 834 offene Arbeitsplatzangebote gezählt.

Die Zahl der Unternehmen, die Kurzarbeit in Anspruch nehmen, geht in der Region deutlich zurück. Im Landkreis St. Wendel haben im August nur noch drei Unternehmen für elf Beschäftigte neu Kurzarbeit angezeigt. Die angezeigte Kurzarbeit stellt lediglich eine Bedarfsmeldung der Betriebe dar. Wie viele Unternehmen und Beschäftigte sich tatsächlich in Kurzarbeit befanden, kann erst nach einer Wartezeit gesichert ausgewertet werden. Für den Monat Februar liegen nun die endgültigen statistischen Daten vor. So waren in diesem Monat 373 Unternehmen und 2058 Menschen in Kurzarbeit.

Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit zählte im Landkreis St. Wendel seit Oktober 471 Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 18 (3,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Im gleichen Zeitraum wurden 574 Berufsausbildungsstellen gemeldet und damit 47 (8,9 Prozent) weniger als im vergangenen Jahr. Aktuell sind noch 68 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem stehen 182 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.

„Zurzeit gibt es noch viele offene Ausbildungsstellen“, so Madeleine Seidel. Bei den derzeit noch offenen Stellen seien sehr viele interessante Ausbildungsberufe dabei, so ein Sprecher der Arbeitsagentur. Die meisten offenen Ausbildungsstellen gibt es derzeit noch in den Berufen Anlagenmechaniker Sanitär-/Heizung-/Klimatechnik, Bankkaufleute Kaufleute im Einzelhandel, Verkäufer, Zahnmedizinischer Fachangestellter, Elektroniker Energie-/Gebäudetechnik, Kfz-Mechatroniker Pkw-Technik, Fachverkäufer Lebensmittelhandwerk Fleischerei, Restaurantfachleute und Medizinische Fachangestellte.

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