Arbeitsmarktentwicklung in Januar im St. Wendeler Land Nachfrage nach Personal ist weiter hoch
St Wendel · Winter lässt Arbeitslosigkeit im St. Wendeler Land leicht ansteigen. Quote liegt bei 3,4 Prozent.
Der Winter macht sich auf dem saarländischen Arbeitsmarkt bemerkbar. Saisonal üblich hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat erhöht. Der Bestand an Arbeitslosen ist im Vormonatsvergleich jedoch weniger stark gestiegen als im Durchschnitt der Januarmonate der vergangenen Jahre. Im Januar waren im Landkreis St. Wendel 1621 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 55 mehr als im Dezember. Gegenüber Januar 2021 verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 213 oder 16,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im Januar 3,4 Prozent. Vor einem Monat lag sie bei 3,3 Prozent und vor einem Jahr bei 4,0 Prozent.
Im Januar meldeten sich 190 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 47 mehr als im Dezember und 55 weniger als im Januar 2021. Parallel dazu haben im Januar 111 Personen eine neue Arbeitsstelle angetreten. Das waren vier mehr als im Vormonat und 15 weniger als im Vorjahresmonat.
Bei Betrachtung der einzelnen Personengruppen ist im Vergleich zum Vormonat bei allen ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Demgegenüber hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich bei allen Personengruppen reduziert. Im Januar waren 914 Männer und 707 Frauen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg zum Vormonat von 6,0 Prozent bei den Männern und 0,4 Prozent bei den Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Männer nicht so stark von einem Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren wie die Frauen (Männer: minus 13,5 Prozent, Frauen: minus 19,3 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im aktuellen Monat bei 74. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um 19,4 Prozent erhöht, gegenüber dem Vorjahr um über ein Viertel reduziert. 707 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl ist gegenüber dem Vormonat um 2,3 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr gab es bei dieser Personengruppe einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit (minus 16,6 Prozent). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Januar 533. Gegenüber dem Vormonat ist ein leichter Rückgang festzustellen (plus 1,7 Prozent). Auch gegenüber dem Vorjahr gab es einen leichten Rückgang (minus 1,1 Prozent).
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen verlief uneinheitlich. Gegenüber Dezember stieg die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III), die in der Zuständigkeit der Agentur für Arbeit Saarland liegt, an, während sie in der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II), für die das Jobcenter im Landkreis St. Wendel verantwortlich ist, zurückging (SGB III: plus 61 Personen; SGB II: minus sechs Personen). Im Rechtskreis SGB III waren insgesamt 857 Menschen arbeitslos gemeldet, 236 weniger als vor einem Jahr (minus 21,6 Prozent). Im Rechtskreis SGB II waren 764 Menschen arbeitslos gemeldet, 76 weniger als vor einem Jahr (minus 9,0 Prozent).
Die Nachfrage nach Personal ist weiterhin hoch. Im Januar wurden 134 neue Stellen gemeldet, 30 weniger als im Dezember und 17 mehr als im Januar 2021. Damit umfasst der Bestand aktuell 880 Jobangebote, 26 mehr als im Vormonat und 292 mehr als vor einem Jahr. Die meisten neuen Stellenausschreibungen kamen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, der Zeitarbeit und dem Handel. Aber auch in anderen Branchen bot sich ein attraktives Angebot an offenen Stellen, insbesondere im Gastgewerbe, im Verarbeitenden Gewerbe, im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich, im Öffentlichen Dienst und im Baugewerbe, wie eine Sprecherin der Arbeitsagentur mitteilt.
Im Januar gingen im Landkreis St. Wendel 23 Kurzarbeitsanzeigen für 330 Beschäftigte ein. Der Agentur für Arbeit Saarland liegen inzwischen Daten über die tatsächlich realisierte Kurzarbeit bis einschließlich August vor. Im Juli haben 115 Betriebe und 703 Personen tatsächlich kurzgearbeitet. Laut Hochrechnung haben im August 101 Unternehmen für 554 Beschäftigte Kurzarbeit umgesetzt.