SZ-Interview So geht’s dem Wald im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Nonnweiler/Nofehlden · Auf einer Fläche von 10 000 Hektar erstreckt sich der Nationalpark Hunsrück-Hochwald über die Hochlagen des Hunsrücks. Etwa 960 Hektar liegen in den Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler. Ulrich Christ arbeitet im Nationalparkamt und ist für den Waldschutz zuständig.

 Ulrich Christ.  Foto: Konrad Funk

Ulrich Christ. Foto: Konrad Funk

Foto: Konrad Funk

Im SZ-Interview berichtet er, wie es den Bäumen in dem Schutzgebiet geht.

Herr Christ, sind die Bäume im Nationalpark gesund?

Ulrich Christ Gesund sind die Bäume nicht, genauso wenig wie im Umfeld. Die Trockenheit hat ihnen überall das Wasser abgegraben. Bäume sind von Natur aus in der Lage, sich gegen einen normalen Borkenkäferbefall zu wehren. Aktuell haben wir aber die Situation, dass über Monate hinweg extrem wenig Niederschläge gefallen sind und jeder Baum mehr oder weniger kränkelt. Dadurch konnten sich die Schädlinge rasant vermehren. Gegen solch eine hohe Zahl an Borkenkäfern sind die Bäume machtlos.

Unternehmen Sie etwas gegen die Schädlinge?

Christ Wir haben einen sogenannten Waldschutzkorridor, der bis zu 1000 Meter an die Außengrenze gemessen wird. Wenn in diesem Bereich Bäume befallen sind und die Gefahr besteht, dass sich der Befall auf die Fichten außerhalb des Nationalparks ausweitet, dann haben wir die Berechtigung, diese Bäume zu fällen. Das gleiche gilt für betroffene Bäume im Nationalpark.

Werden sich die Pflanzen Ihrer Ansicht nach schnell erholen?

Christ Wir müssen jetzt abwarten, wie viel Feuchtigkeit der Winter und das nächste Frühjahr in den Boden bringen. Und ob sich die Bäume dann durch die Aufnahme des Wassers einigermaßen selbst gegen die Borkenkäfer wehren können. Wenn die kommenden Monate aber niederschlagsarm und warm bleiben, kann sich die Lage im Vergleich zu diesem Jahr sogar noch verschärfen.

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