Fußball Sitzerath: Sorgen trotz sportlichem Erfolg
Sitzerath · Fußball-Kreisligist plant wegen Spielermangels eine SG mit Wadrill. 2004 war eine Kooperation mit Kastel aufgelöst worden.
Der Tabellenplatz ist hervorragend: Vor dem Derby an diesem Sonntag, 15 Uhr, stehen die Fußballer des FSV Sitzerath mit 28 Zählern aus zwölf Begegnungen auf Platz drei in der Kreisliga A Nahe. „Diese Punktausbeute ist sensationell gut“, freut sich der Vorsitzende Heribert Feid. „Wir sind selbst etwas überrascht, dass es so gut läuft.“
Doch trotzdem plagen den Verein einige Sorgen. Der Grund: In naher Zukunft könnten dem Club aus dem 750-Seelen-Dorf die Spieler ausgehen. Schon vor dieser Runde musste der FSV seine zweite Mannschaft wegen Spielermangels zurückziehen. Und auch bei der „Ersten“ hat Spielertrainer Tobias Erfurt alles andere als einen opulenten Kader zur Verfügung. Mit Dirk Arend (52) und Ex-Spielertrainer Dirk Grabowski (45) zählen dort beispielsweise zwei Spieler, die sich eigentlich schon längst in die AH verabschieden wollten, immer noch zum Stammpersonal. Besserung ist nicht in Sicht: „Aus der eigenen Jugend werden in den nächsten Jahren nur ganz wenige neue Spieler kommen“, weiß Feid.
Deshalb macht Sitzerath derzeit in etwa das, was die CDU gerade in der Politik mit der FDP und den Grünen macht: Der Club führt „Sondierungsgespräche“ mit dem Nachbarn FC Wadrill über eine Zusammenarbeit. Statt einer Koalition wie in der Politik, geht es bei den beiden Vereinen aber um die Bildung einer Spielgemeinschaft ab der kommenden Saison. „Die Vorstände haben sich schon getroffen, ein weiteres Treffen wird es in den nächsten drei Wochen geben“, verrät Feid. „Bei unserer Generalversammlung am 19. November wollen wir dann die Meinung unserer Mitglieder zu diesem Thema einholen.“
Sollte die SG kommen, wäre es das zweite Mal, dass der Club eine Spielgemeinschaft eingeht. Von 1999 bis 2004 hatte der FSV eine solche Kooperation mit dem FC Kastel. Doch nach fünf Jahren trennten sich die Wege wieder. „Beide Orte waren zu weit voneinander entfernt. Das hat nicht funktioniert“, erklärt Feid. „Unsere Zuschauer sind nicht zu Spielen nach Kastel gefahren, die von dort nicht zu uns.“ Da Wadrill deutlich näher an Sitzerath liegt als Kastel, glaubt Feid, dass der dort beheimatete FC der bessere Partner für seinen Verein ist. Genau wie Kastel hatte auch Wadrill vor einigen Jahren schon einmal eine SG (mit dem SV Löstertal). Diese Zusammenarbeit wurde 2014 wieder beendet. Der SV Löstertal hat sich danach komplett aufgelöst.