Überroth-Niederhofen. Auf der Kirmesmusik lernten sich Alois Aatz und Monika Scherer im Jahre 1948 kennen. Von Anfang an war den frisch Verliebten damals klar: wir sind füreinander bestimmt. Standesamtlich wurde am 19. August 1950 geheiratet, kirchlich am 12. September in der Scheuerner Pfarrkirche. Die Trauung übernahm seinerzeit Pastor Karl Friesenhahn. Das Ehepaar zog nach Niederhofen in das Elternhaus der Frau. 1954 rissen sie das alte Anwesen ab und bauten es neu auf. Aus der Ehe gingen zwei Buben und ein Mädchen hervor. Zu den Gratulanten des Diamantenen Jubelpaares gehören auch sieben Enkel. Alois Aatz wurde am 30. September 1922 in Scheuern geboren. Die Familie hatte fünf Kinder. Nachdem er die Volksschule verlassen hatte, arbeitete er einige Jahre bei der Gemeinde Scheuern und fand dann eine Stelle bei der Bahn. 1940 musste er zum Militär. Von Hanau aus ging es an die Front nach Russland. Bei den Pionieren erlebte Alois Aatz das ganze Soldatenelend von Stalingrad mit. 1943 wurde er verwundet und verbrachte neun Monate in einem Krankenhaus in Erlangen. Danach ging es wieder zum Kriegseinsatz, zunächst auf den Balkan, dann in den Oderbruch. Von Mai bis November war er in kanadischer Gefangenschaft. In die Heimat zurückgekehrt konnte der Jubilar wieder zur Bahn, wo er als Oberwerkmeister 1978 in den Ruhestand ging. In der Freizeit widmete er sich seiner kleinen Landwirtschaft, sang im Männergesangverein und war Mitglied in verschiedenen anderen Vereinen.Monika Aatz ist eine echte Niederhoferin. Dort kam sie als jüngstes von drei Kindern am 13. Juni 1929 zur Welt. Nach der Volksschule half sie in der elterlichen Landwirtschaft mit. Sieht man einmal von der bescheidenen Tätigkeit als Helferin in der Friedhofspflege ab, war die Jubilarin nicht berufstätig. Langweilig wurde es ihr aber nie. 15 Jahre leitete sie den Frauenturnverein, war zwölf Jahre Mitglied im Pfarrgemeinderat St. Katharina und ist schon seit 46 Jahren Küsterin in der Kapelle in Überroth-Niederhofen. Seit 1943 singt sie im Scheuerner Kirchenchor und machte nur beim Hausbau eine Pause. Lange hörte man Monika Aatz immer an Fastnacht aus der Bütt tolle Reden schwingen. Zu ihren Hobbys zählen auch die Handarbeit und die Gartenarbeit sowie das Reisen durch die Welt. Am Sonntag, 12. September, feiert das Jubelpaar um zehn Uhr in der Scheuerner Kirche ein Dankamt und lädt anschließend zum Tag der offenen Tür in die Mehrzweckhalle ein. gtr