Schüler rollen durch den Unterricht

St. Wendel. Zu wenig Bewegung schon in jungen Jahren - dagegen will die Stadt St. Wendel etwas tun. Und zwar auf Rollen. Alle Kinder an den vier Grundschulen waren deshalb aufgefordert, sich an einem Inlineskate-Kurs zu beteiligen. Als Kooperationspartner hatte die Stadtverwaltung dafür "Caro's Inline Academy" aus Homburg engagiert

St. Wendel. Zu wenig Bewegung schon in jungen Jahren - dagegen will die Stadt St. Wendel etwas tun. Und zwar auf Rollen. Alle Kinder an den vier Grundschulen waren deshalb aufgefordert, sich an einem Inlineskate-Kurs zu beteiligen. Als Kooperationspartner hatte die Stadtverwaltung dafür "Caro's Inline Academy" aus Homburg engagiert. Deren Chefin Carola Becker: "Innerhalb von einem Monat haben rund 700 Schüler daran teilgenommen." Die Eltern hatten zuvor einen Vordruck für eine Einverständniserklärung erhalten, um ihrem Nachwuchs die Teilnahme zu ermöglichen. Die Stadt übernahm die Kosten für das Projekt. Becker: "Mit nur wenigen Ausnahmen haben die meisten Eltern zugestimmt."Damit auch die Kinder, die keine der modernen Rollschuhe besitzen, an dem Kurs teilnehmen konnten, stellte die private Inline-Schuhe die Skates zur Verfügung. Und auch die Zusatzausrüstung wie Sturzhelm, Knie-, Hand- und Ellbogenschoner gehörten dazu. Trainiert wurde in der Halle. "Es waren Gruppen zwischen 15 und 25 Teilnehmern", berichtet Becker, die selbst Kurse in der Sporthalle leitete. Und nicht nur sie war mit von der Partie: Auch Lehrer der beteiligten Grundschulen trauten sich auf die Rollen - "das imponierte vielen Schülern", schildert die Leiterin der Inline-Schule. Denn in der Regel erlebten die Jungs und Mädchen sie nur am Pult. Neben der Bewegung standen auch Techniken auf dem Lehrplan. Zum Beispiel wie ein Inline-Läufer stürzt, ohne sich ernsthaft zu verletzen. Zwar war es für viele Kinder Neuland, auf den flinken Rollschuhen zu stehen. Becker: "Aber mindestens genau so viele hatten bereits Erfahrung." Wie auch Franziska Böhnlein aus St. Wendel. Die Schülerin der zweiten Klasse an der Nikolaus-Obertreis-Schule kam darum mit ihren eigenen Inlinern. "Und das sind schon meine zweiten", sagte die Sechsjährige. Sie tobte wie die meisten ihrer Klassenkameraden durch die Halle. "Das ist richtig schweißtreibend", sagte Becker. Und laut der Kursleiterin auch für viele die erste Erfahrung mit Sport überhaupt. Allerdings sei sie davon überzeugt, dass zumindest einige von ihnen mit dieser Erfahrung in der Schule ihr Interesse dafür auch im Privaten entdeckt haben. hgn

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