Bürgermeisterwahl Namborn Sascha Hilpüsch gewinnt und muss in die Stichwahl

Namborn · Einzelbewerber um Namborner Bürgermeister-Amt hat die meisten Stimmen auf sich vereinigen können – dennoch zweiter Wahlgang nötig.

 Daumen hoch: Sascha Hilpüsch (Zweiter von links) feiert mit Frau Simone und den SPD-Politikern Torsten Lang, Volker Weber und Magnus Jung (von links).

Daumen hoch: Sascha Hilpüsch (Zweiter von links) feiert mit Frau Simone und den SPD-Politikern Torsten Lang, Volker Weber und Magnus Jung (von links).

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

„Es wird eine Stichwahl zwischen Judith Jung und mir geben“, hatte Sascha Hilpüsch, Einzelbewerber um das Amt des Namborner Bürgermeisters, am Vorabend der Wahl prophezeit. Und er sollte Recht behalten. Denn auch wenn Hilpüsch am Sonntag mit insgesamt 47 Prozent der abgegebenen Stimmen nur denkbar knapp an der absoluten Mehrheit vorbeigeschrammt ist, an einem zweiten Wahlgang in zwei Wochen wird der Bürgermeisterkandidat aus Baltersweiler nicht vorbeikommen. Und wie vorhergesagt wird seine Kontrahentin in der Stichwahl am Sonntag, 10. Juni, CDU-Kandidatin Judith Jung sein, die 1069 Stimmen auf sich vereinen konnte. Das sind umgerechnet 27,5 Prozent. „Es geht in die Verlängerung. Ich freue mich, dass ich in die Stichwahl gekommen bin“, erklärte Jung, nachdem das vorläufige Endergebnis feststand. Aber sie räumte auch ein: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass der Vorsprung von Sascha Hilpüsch so groß sein würde.“ Ungeachtet dessen werde sie sich jedoch nicht entmutigen lassen „und jetzt noch einmal zwei Wochen weiter Gas geben und kämpfen“. Dass es zu einer Stichwahl kommen würde, „war bei drei Kandidaten ja eigentlich relativ klar“.

Hilpüsch, für den 1825 Menschen gestimmt hatten, sagte: „Das ist ein sehr, sehr gutes Ergebnis. Es war mein großes Ziel, in die Stichwahl zu kommen. Und das habe ich geschafft.“ Enttäuscht, die absolute Mehrheit verfehlt zu haben, sei er nicht. „Bei so starken Mitbewerbern war mir von vorne herein klar, dass ich nicht im ersten Wahlgang würde voll durchstarten können.“ Die besten Ergebnisse erzielte der Einzelbewerber in Baltersweiler (62,5 Prozent), wo er Ortsvorsteher ist, sowie in Furschweiler (54,4) und Hofeld-Mauschbach (51,8), Heimatort seiner Mitbewerberin Jung. „Als Ergebnis hatte ich mir 40 Prozent vorgenommen. Dass ich jetzt ein gutes Stück über dem selbstgesteckten Ziel bin, ist einfach klasse.“ Nun gehe es in die Verlängerung. „Ich bin ein Kämpfer und werde mich noch einmal voll reinhängen“, verspricht er seinen Wählern.

Konrad Haßdenteufel, der für die Freie Liste Namborn (FLN) seinen Hut in den Ring geworfen hatte, bekam 990 von 3924 abgegebenen Stimmen (25,5 Prozent). Und obwohl der 62-Jährige in Gehweiler (53,9 Prozent) und Hirstein (55,9 Prozent) als Erster durch die Ziellinie ging, musste er am Ende die Waffen strecken. „Ich bin nicht enttäuscht“, sagte er, nachdem klar war, dass er aus dem Rennen um das Bürgermeisteramt raus ist. „Wir konnten die Freie Liste in der ganzen Gemeinde bekannter machen und arbeiten nun auf die Kommunalwahlen im kommenden Jahr hin.“ Und einen kleinen Trost für sich selbst hatte der Hirsteiner Ortsvorsteher auch noch: „Ich glaube, die Hirsteiner sind froh, dass sie einen guten Ortsvorsteher behalten.“

Unmittelbar vor dem Wahlsonntag hatten sich alle drei Kandidaten optimistisch geäußert, beim Urnengang vorne landen zu können. Und falls nicht, wolle man dennoch feiern. „Wie auch immer es ausgeht, wir werden am Sonntagabend eine Wahlparty im Kultursaal in Hirstein feiern“, hatte etwa Konrad Haßdenteufel im Vorfeld angekündigt. Den Wahltag selbst begann er mit dem „üblichen Gang“ zum Bäcker. Dann gab der Polizist im Ruhestand seine Stimme ab, ging mit seinen Lieben spazieren und harrte der Dinge, die da kommen sollten.

Eine Wahlparty mit seinen Förderern und Wählern feierte auch Hilpüsch. Im Sportlerheim des SV Baltersweiler ging es nach dem Etappensieg im Rennen um das Bürgermeisteramt in Namborn hoch her. In den Tag gestartet war das SPD-Gemeinderatsmitglied mit einem gemeinsamen Frühstück mit der ganzen Familie. „Sogar die Schwiegereltern sind zur Unterstützung gekommen“, berichtete Hilpüsch. Mehr als 200 Kilometer mussten diese zurücklegen, um ihrem Schwiegersohn beizustehen. Dann gingen alle gemeinsam ins Wahllokal.

 Der FLN-Kandidat Konrad Haßdenteufel, Zweiter von rechts, wartet gemeinsam mit Marko Klos, Michael Christmann, Christian und Valentin Haßdenteufel auf das Ergebnis.

Der FLN-Kandidat Konrad Haßdenteufel, Zweiter von rechts, wartet gemeinsam mit Marko Klos, Michael Christmann, Christian und Valentin Haßdenteufel auf das Ergebnis.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos
 Feierten den Einzug der CDU-Kandidatin in die Stichwahl: Hermann Josef Schmidt, Andreas Veit, Bürgermeisterkandidatin Judith Jung und ihr Mann Patrick.

Feierten den Einzug der CDU-Kandidatin in die Stichwahl: Hermann Josef Schmidt, Andreas Veit, Bürgermeisterkandidatin Judith Jung und ihr Mann Patrick.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

Mit der ganzen Familie wählen war auch CDU-Kandidatin Judith Jung gegangen. Danach stand ein Familienausflug auf dem Programm. Seinen Ausklang fand der Wahltag am Abend in der Namborner Marktschänke – unabhängig davon, dass es am 10. Juni nun zu einem weiteren Wahlgang kommt, „möchte ich mit den Menschen feiern, die für mich gekämpft und ihre Zeit für mich geopfert haben.“

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