Konzert Zwei Zugaben und tosender Applaus

St. Wendel · Rund 700 Zuschauer gönnten sich nicht nur das St. Wendeler Konzert der Mainzer Hofsänger, sie sangen auch mit.

 Die Mainzer Hofsänger brachten in St. Wendel insgesamt 22 Stücke auf die Bühne, unter anderem Leonard Cohens „Hallelujah“.

Die Mainzer Hofsänger brachten in St. Wendel insgesamt 22 Stücke auf die Bühne, unter anderem Leonard Cohens „Hallelujah“.

Foto: Carmen Gerecht

Dass die Mainzer Hofsänger nicht nur Fastnachtslieder wie im Fernsehen bei „Mainz bleibt Mainz, wie’s singt und lacht“ singen können, bewiesen sie mit einem eher untypischen, weltlichen Konzertprogramm am Samstag. Es handelte sich um eine Benefizveranstaltung des Rotary-Clubs St. Wendel im voll besetzten Saalbau. Das Publikum ließ sie erst nach einer zweiten Zugabe von der Bühne. Noch während des Konzerts entschlosssich der Chor, das Projekt „Gesunde Kids“ zu unterstützen und sammelte 1800 Euro.

Die 14 Sänger und Chorleiter Michael Christ hatten 22 Stücke in ihrem Gepäck und boten den 700 Zuhörern einen Querschnitt aus bekannten Musicalmelodien, Popsongs und religiösen Liedern. „Wir haben heute Abend ein Repertoire, das man kennt, aber so noch nicht gehört hat“, erklärt Christoph Clemens, der Kapitän des Chors. Drei Oktaven – also vom zweiten  Bass bis zum ersten Tenor – reichen Christ aus, um die Stücke so zu arrangieren, dass selbst Lieder, bei denen man eine hohe Frauenstimme erwartet, beim Publikum gut ankommen. Beispielsweise „Maria“ aus der „Westside Story“ oder „Das Phantom der Oper“ honorieren die Zuhörer mit  tosendem Applaus. Ein Paradestück für den Chor, da es im Original schon eher einem Opernlied gleicht, ist „Bohemian Rhapsody“ von Queen. Das Gitarrensolo wird von Christ auf dem Piano imitiert, bevor der Sänger das Lied gefühlvoll ausklingen lässt. Bei „Hey Jude“ von den Beatles wechselten sich pro Strophe mehrere Solisten ab und gaben dem Lied so eine eigene Note. Am Ende sang das Publikum sogar mit.

Den Abschluss bildeten eher andächtige Lieder wie „Hallelujah“ von Leonard Cohen oder das Spiritual „Oh happy day“. Spätestens bei der zweiten Zugabe hielt es im Publikum bei „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ keinen mehr auf den Sitzen. Die Leute sangen und klatschten mit. Der Präsident des Rotary-Clubs St. Wendel, Christian Schall, war bei der Abmoderation daher auch sehr angetan: „So ein Konzert habe ich noch nie gehört, das ist ein unbeschreibliches Gefühl“. Der Erlös des Konzerts, das mit Hilfe des Kulturamts der Stadt St. Wendel organisiert wurde, fließt in das Projekt „gesunde kids“. An ausgewählten Schulen sollen Trinkwasserbrunnen errichtet werden. Ziel ist es, die Schüler von zuckerhaltigen Getränken wegzubekommen, die eine Ursache für das weiter zunehmende Übergewicht sind. Bei den sozial engagierten Hofsängern habe man bei der Terminanfrage offene Türen eingerannt. Da sie selbst jedes Jahr bei den Konzerten Spenden für einen guten Zweck sammeln, unterstützen sie an diesem Abend spontan den Rotary Club und ließen Blechdosen im Saal rumgehen. „Um den Hörgenuss nicht zu schmälern, sind uns Scheine lieber als Münzen“, bittet Clemens mit einem verschmitzten Lächeln.

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