Zusammenhalt ist das Wichtigste

St Wendel · 41 neue Mitglieder zählt der THW-Ortsverband nach bestandener Grundausbildung. Darunter sind der 17-jährige Jannis Kraus aus Freisen und seine Familie sowie zwei junge Flüchtlinge aus Eritrea.

 Biniam Teklebrahn (rechts) beim korrekten Versorgen eines Verletzten. Foto: Jennifer Sick

Biniam Teklebrahn (rechts) beim korrekten Versorgen eines Verletzten. Foto: Jennifer Sick

Foto: Jennifer Sick

41 Helfer-Anwärter des Technischen Hilfswerkes stellten sich am vergangenen Samstag beim THW-Ortsverband der Abschlussprüfung ihrer Grundausbildung. Aus St. Wendel , Merzig-Wadern und Saarlouis waren Männer und Frauen, Jungen und Mädchen angereist, um sowohl praktisch als auch theoretisch ihr Können unter Beweis zu stellen und so mit bestandener Prüfung zum Helfer zu werden.

Los ging es schon in aller Frühe mit der theoretischen Prüfung. Hierbei galt es 40 Fragen rund um das THW zu beantworten und dabei so wenige Fehler wie möglich zu machen. Nur wer 80 Prozent richtig hatte, konnte den Test als bestanden verbuchen.

Im Anschluss daran kam die praktische Prüfung. An acht Stationen mussten die Frauen und Männer zeigen, was sie im vergangenen Jahr beim THW alles gelernt hatten. "Wir prüfen alles aus dem großen Einsatzspektrum des THW", erklärte Markus Tröster, Ortsbeauftragter von St. Wendel . "Dazu gehört unter anderem der richtige Umgang mit Pumpen, das Bergen von Verletzten oder auch die Kenntnis von Gefahrgutsymbolen." Auch hier galt es, 80 Prozent der Stationen korrekt zu durchlaufen. Es gab außerdem noch die Möglichkeit, eine Kombiprüfung abzulegen und so als Junghelfer das Leistungsabzeichen in Gold zu erlangen.

Am Samstag konnten alle 41 Teilnehmer ihren Tag mit Urkunde und Abzeichen beschließen - eine 100-prozentige Erfolgsquote. Zu den neuen Helfern gehört unter anderem Jannis Kraus. Der 17-Jährige war mit seiner gesamten Familie aus Freisen gekommen, um an der Prüfung teilzunehmen. Vater, Mutter, Sohn, Tante und Cousin hatten ein Jahr lang gemeinsam trainiert und stellten sich nun auch im Familienverband der Herausforderung. "Wir haben uns immer gegenseitig motiviert", erinnert sich Susanne Keller, die Tante von Jannis, an die Vorbereitungszeit. "Wenn einer mal keine Lust hatte, waren die anderen da, um ihn mitzuziehen." Auf diese Weise habe man nicht nur die typische THW-Kameradschaft erfahren, sondern eben auch den Familienzusammenhalt gestärkt. Dass nun ein Ortsverband um eine gesamte Familie reicher ist, nehmen die Krauses mit Humor: "Demnächst machen wir einfach unseren eigenen THW-Zug", scherzt Vater Frank.

Herausforderung gemeistert

Biniam Teklebrahn, 24 Jahre alt, und Tefagiorgis Tsige, 25 Jahre, sind nicht nur neu im THW, sondern auch in diesem Land. Denn die zwei jungen Männer sind Flüchtlinge aus Eritrea. Vor einem Jahr kamen sie nach Deutschland, und haben nun einen großen Wunsch: "Wir möchten gerne helfen", sagt Teklebrahn. Aus diesem Grund haben sich die beiden beim THW angemeldet. Für sie war die Prüfung am Samstag eine große Herausforderung.

Ganz besonders der theoretische Teil, denn sowohl Teklebrahn als auch Tsige bestanden darauf, den Prüfungsbogen auf Deutsch zu bearbeiten und sich eventuellen Sprachbarrieren zu stellen. Mit Erfolg, denn auch sie bestanden sowohl Theorie als auch Praxis und dürfen nun gemeinsam mit den anderen Absolventen des THW in Notsituationen in den Einsatz gehen.

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