Zur Premiere eine echte Punktlandung

St Wendel · Taufe des neuen Ballons des Heißluftballon-Teams Saar aus Eppelborn auf einer Lichtung im St. Wendeler Wurzelbacher Weg. Dann Jungfernfahrt.

"Glück ab, gut Land", rief Ballon-Pilot Walter Nemesheimer den versammelten Taufgästen zu, hob dann, beschlichen vom Gefühl der Freiheit, mit dem neuen Heißluftballon, zur Jungfernfahrt in die Schwerelosigkeit ab.

Die Taufe der neuesten Anschaffung auf einer Lichtung im St. Wendeler Wurzelbacher Weg des Heißluftballon-Teams Saar (HTS) aus Eppelborn war schon ein besonders Ereignis. "Endlich hat es geklappt mit dem eigenen Ballon, allzeit eine gute Fahrt", wünschte Taufpate und Brandschutzexperte Andreas Wita dem HTS-Team. Der Heißluftballon erhielt nach Witas-Worten sowie obligatorischer, aber sparsamer Sektdusche den Namen Delta Oskar Hotel Tango Sierra (kurz: D-OHTS) und gehört jetzt offiziell zu den nun 16 Heißluftballons im Saarland.

"Den Vorgängerballon haben wir aus Altersgründen abgeschafft", berichtete Nemesheimer. Die neue gut 40 Meter hohe Ballonhülle, die ein Volumen von 4250 Kubikmeter aufweist, hat 38 000 Euro gekostet. Eine einjährige Suche nach einem Werbepartner verlief erfolglos. "Den Korb und den Brenner haben wir übernommen und den Transportballon in Eigenregie aufgerüstet", so Nemesheimer, der seit 15 Jahren das Ballonfahren frönt.

Zu seinem 40. Geburtstag bekam er eine Ballonfahrt geschenkt. Dieses Erlebnis habe ihn so begeistert, dass er 2004 selbst den Pilotenschein gemacht habe. Sechs Mann mussten Hand anlegen, bis der Ballon zu seiner Jungfernfahrt in den strahlend blauen Himmel bereit war.

Ohne eine funktionierende Bodenmannschaft, die liebevoll auch Erdferkel genannt werden, wäre ein Ballonführer ziemlich hilflos. Nach Ausrollen der Ballonhülle warf der Pilot die Windmaschine an, die die Hülle mit Luft füllte, und sich langsam wie eine überdimensionale Birne vor dem Firmament breitmachte. Nemesheimer kommandierte die Erdferkel zum Halten der Seile ab, aber urplötzlich kippte der Ballon seitlich um. In Zeitlupengeschwindigkeit richtete sich das Luftschiff wieder auf und die Passagiere kletterten in den Korb, der bis zu fünf Fahrgäste aufnehmen kann

Während der kurzen Taufzeremonie hielten die Erdferkel den Ballon noch am Boden, bevor er endlich in die Lüfte aufsteigen konnte. "Wir werden einen Hüpfer über St. Wendel machen", hatte Nemesheimer als Route für die Jungfernfahrt bekanntgegeben. Quer über die Kreisstadt bis zu einer Wiese nahe dem Missionshaus dauerte die Premierentour. Nach der Landung trafen dort die Verfolger ein und der Ballon wurde wieder zusammengepackt.

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