Wo steht das schönste Bauernhaus?

Kreis St. Wendel. Eine geschlagene Stunde warteten gestern Vertreter des Landkreises, der Stadt St. Wendel und der Ortsgemeinde Bliesen auf die Jury, die das Bauernhaus Gassert in er Kirchstraße 6 in Augenschein nehmen sollte

Kreis St. Wendel. Eine geschlagene Stunde warteten gestern Vertreter des Landkreises, der Stadt St. Wendel und der Ortsgemeinde Bliesen auf die Jury, die das Bauernhaus Gassert in er Kirchstraße 6 in Augenschein nehmen sollte. "Ich bedauere die Verspätung sehr, sie läuft uns schon den ganzen Tag nach", sagte der Vorsitzende der siebenköpfigen Kommission, Heinz Quasten. Unter den 17 saarländischen Bauernhäusern, die für den Wettbewerb "Zeugnisse unserer Heimat" gemeldet wurden, waren auch drei aus dem Kreis St. Wendel. 26 Kriterien flossen in die Bewertung ein, von der Dachform und der Fassade über die Fensterformate und die Anbauten bis zur Haustür, zur Rückfront und zum Grün.Das Haus von Karl Gassert wurde 1839 von seinem Ururgroßvater gleichen Namens gebaut. Das Südwestdeutsche Bauernhaus kaufte er 1972, renovierte es und verpasste ihm einen neuen Anstrich. Im Stall sind seine Pferde untergestellt. Nur zwei Jahre jünger, nämlich von 1841, ist das Anwesen von Gertrud und Peter Volz in der Brückenstraße 6 in Osterbrücken. Im Dorf wird es "Nickels" genannt. Errichtet wurde es von Adam Cullmann und seiner Frau Catharina, geborene Seiler. Seit 1950 wurde das Anwesen, vor dem ein großer Nussbaum steht, vier Mal renoviert. Landwirtschaftlich genutzt wurde es bis 1990. Familie Volz wohnt nicht selbst in diesem Haus und möchte es verkaufen. "Es ist aber nicht leer, sondern dient der Natur", lachte Peter Volz. "In den Nistkästen an der Hauswand wohnen Mauersegler, in der Scheune Turmfalken und Schleiereulen und im Winter im Gewölbekeller auch Fledermäuse."Viel daran gearbeitetVor 13 Jahren haben Nicole und Markus Berwanger das Bauernhaus Im Hof 7 in Mosberg-Richweiler gekauft. "Es war damals in einem völlig desolaten Zustand. Wir haben viel darin gearbeitet. Heute strahlt das Haus ein gewisses Flair aus", sagte Nicole Berwanger am Tag der Besichtigung durch die Jury. Rechts und links der Haustüre prangt im Moment ein herbstlicher Blumenflor. Die Scheune ist voll mit Heu und Stroh für das Pferd der Familie. Drinnen gibt es noch die Fliesen und Zimmertüren aus dem Jahre 1850, als es von der Familie Barthel gebaut wurde. Heute Nachmittag wird die Kommission in Saarbrücken zusammentreten und die Entscheidung treffen, in welchen Dörfern ihrer Ansicht nach die schönsten Häuser stehen.

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