Wie bitte? Frühstücken mit Babybrei?

St Wendel · Drollig, wie ein SZ-Kollege nach dem anderen in die Redaktion stakst und seine – na ja, recht dürftig wirkenden Fressalien Richtung Kühlschrank bugsiert. In der Hoffnung, dass es vor neugierigen Augen unentdeckt bleibt. Pech gehabt. Alle flogen auf.

 Frühstückspause in der St. Wendeler SZ-Redaktion: Volker Fuchs (unten rechts) mit Käsestulle , neben ihm Melanie Mai, gefolgt von Matthias Zimmermann und Evelyn Schneider, jeweils mit Babynahrung. Foto: SZ

Frühstückspause in der St. Wendeler SZ-Redaktion: Volker Fuchs (unten rechts) mit Käsestulle , neben ihm Melanie Mai, gefolgt von Matthias Zimmermann und Evelyn Schneider, jeweils mit Babynahrung. Foto: SZ

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Eine dick mit Butter beschmierte Schnitte Brot, darauf reichlich Salami. Auf dem anderen Teller ein Brötchen, an dessen Rand die zähflüssige Erdbeermarmelade herunterrinnt. Und daneben das fetttriefende Croissant. Der Duft frisch aufgebrühten Kaffees liegt in der Luft. So soll's sein - ein Frühstück, das durch den Magen geht. Ach wär' das schön.

Doch fast alle Kollegen der St. Wendeler SZ-Redaktion haben sich vorgenommen, bis Ostern auf irgendwas aus ihrer Nahrungskette zu verzichten. Evelyn Schneider versucht standhaft, ohne den Bohnenaufguss über die Runden zu kommen und schränkt sich ansonsten bei den Mengen ein. Das Team schließt sich ihr beim Kaffee an. Seitdem quillt der Küchenschrank wegen diffuser Teebeutelschachteln über.

Melanie Mai entsagt dem Alkohol und der Schokolade. Nicht dass sie für üblich am Tropf hinge. Umso leichter fällt ihr die Einschränkung, auf ein Bierchen am Wochenende zu verzichten. Doch das Verlangen nach einem fantastischen Stück Schokolade zehrt schon an ihr. Matthias Zimmermann, ohnehin keine über die Maßen Fleisch fressende Pflanze, probiert, ohne Wurst und Co. auszukommen. Zugleich meidet er Lebensmitteln beigefügten Industriezucker. Das schließt immens viele Produkte von vornherein aus. Volker Fuchs isst generell weniger, weil er sich auf einen Halbmarathon vorbereitet. Seine heiß geliebte Käsestulle ist aber vom Mangel nicht betroffen.

Trotz dieser Vorkenntnisse mutete es irritierend an, als Freitagmorgen die Kollegen einer um den anderen verstohlen zum Kühlschrank schritt und mickrige Gläser hineinstellte. Die mit dem gefühlt sind, was eigentlich für Babymägen gedacht ist. Völlig ohne Absprache. Rein zufällig. So präsentierte Melanie Mai blassen, entsüßten Fruchtquark Apfel-Banane. Evelyn Schneider trug ein vegetarisches Menü vor sich her, das aus dem Glas wohl noch im Dunkeln grellorange zu leuchten vermag. Matthias Zimmermann tat so, als würde er über pürierten Mango-Banane-Brei in Apfel frohlocken, den ein Pfleger durchaus in eine Schnabeltasse füllen könnte. Der einzige, dessen Lebensgeister unbekümmert schienen, war Regionalleiter Volker Fuchs. Er konnte freudestrahlend kaum den ersten gewaltigen Bissen in seine Käsestulle abwarten.

Worauf verzichten SZ-Leser während der Fastenzeit? Oder kümmert das gar nicht? Die St. Wendeler Zeitung wartet gespannt auf Zuschriften per Internet.

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