Wer schaut denn hier so aufmerksam?

St Wendel · Von ungebetenem Besuch kann nicht die Rede sein. Indes von überraschendem. Seit geraumer Zeit fragt sich Familie Althoff, wem der Stubentiger gehört, der bei ihnen ein- und ausgeht, als wäre er daheim.

 Sie nennen ihnen den Grauen: Familie Althoff hat diesen fremden Stammgast regelmäßig in ihrer Wohnung. Foto: Althoff

Sie nennen ihnen den Grauen: Familie Althoff hat diesen fremden Stammgast regelmäßig in ihrer Wohnung. Foto: Althoff

Foto: Althoff

Der Graue kommt in der Dunkelheit. Meist gegen Mitternacht. Er kriecht durch ein Schlupfloch in den Keller. Huscht die Treppenstufen hinauf. Und verschwindet in der Küche. Dort schlägt sich der Kater erst mal den Magen voll. Danach hält er ein Verdauungsschläfchen im Wohnzimmer. Manchmal auch im Wintergarten. Im Morgengrauen schleicht er sich wieder heimlich davon - nicht ohne Spuren hinterlassen zu haben.

"Der Futternapf in der Küche ist morgens immer leer", erzählt Jürgen Althoff. Vor zwei Jahren haben er und seine Frau Monika den Eindringling das erste Mal entdeckt. Anfangs sei der Kater nur ab und zu gekommen. "Mittlerweile geht er hier ganz selbstverständlich ein und aus. Dabei gehört er uns gar nicht", erzählt Monika Althoff weiter. Auch den Namen des Katers kennen die Eheleute nicht. Wegen der Fellfarbe nennen sie ihn den Grauen. "Er ist sehr scheu. Wenn wir ihn in der Küche überraschen, verschwindet er immer ganz schnell", sagt Monika Althoff.

Vergangene Woche ist es ihr gelungen, den Grauen zu streicheln. Er habe auf einem Stuhl gelegen und sei todmüde gewesen. "Wahrscheinlich war er so müde, dass er nicht mal wegrennen konnte", erzählt sie und lacht. Der Kater habe ein sehr gepflegtes Fell und sei vermutlich kastriert. Denn mit ihrem eigenen Kater Fritz gebe es in der Regel keinen Streit. "Die beiden sind zwar nicht gerade die besten Freunde, aber sie tolerieren sich", sagt Jürgen Althoff.

Er und seine Frau freuen sich über den Besuch. Dennoch wüssten sie gerne, wem der Kater gehört. Die beiden wohnen in Zentrum St. Wendels hinter dem Gymnasium Wendalinum am Ende der Biermannstraße. In der Nachbarschaft haben sie sich schon umgehört. "Niemand hier kennt den Kater", sagt Monika Althoff. Bis die Besitzer gefunden sind, wollen sich die Althoffs weiterhin um das Tier kümmern. Der Graue, sagen sie, sei bei ihnen immer willkommen.

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Weiß jemand, wem die Katze gehört? Der kann sich bei der SZ-Redaktion in St. Wendel melden. Oder auch derjenige, der ähnliche Erfahrungen mit einem Tier welcher Art auch immer gemacht hat. Kontakt Email: redwnd@sz-sb.de. him

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