Eigentlich setzte der Landkreis St. Wendel künftig auf ein eigenwirtschaftliches Konzept bei den Buslinien in der Region. Heißt: Ein Betreiber übernimmt auf eigene Kosten den Betrieb. Solch ein Angebot kam vom Weiskircher Unternehmer Behles. Er wollte - anders als bisher - ohne staatliche Subventionen auskommen. Doch dann zog die Firma ihr Angebot Mitte September zurück (wir berichteten).

Damit beginnt das ganze Vergabeprozedere für den Kreistag erneut. Doch bis es dazu kommt, übernimmt der bisherige Anbieter Saar-Pfalz-Bus als Tochterunternehmen der Bahn zumindest vorübergehend weiterhin die Strecken im St. Wendeler Land. Damit das Angebot aufrechterhalten werden kann und bis zu einer Ausschreibung keine Lücke entsteht, lässt der Gesetzgeber eine so genannte Notvergabe zu. Die dauert in diesem konkreten Fall ein Jahr und kostet laut Landratsamt knapp 223 000 Euro -sollte der Kreistag am heutigen Montag dem zustimmen.

Zweites Projekt: Nachtlinie

Wegen des Auftragsvolumens muss aber europaweit ausgeschrieben werden. Das wird laut Entwurf, der den Politikern vorliegt, ab Januar nötig, um Fristen einzuhalten. Den potenziellen Bietern gibt der Kreistag Vorgaben in puncto Fahrplan und soziale Standards für die Beschäftigten auf den Weg. Letzteres bereitet den Parteien noch Schwierigkeiten, weil im Saarland unterschiedliche Tarifverträge für Busfahrer mit verschiedenen Löhnen gelten. Deshalb ist die Frage, nach welchen sich die Ausschreiber orientieren. Der Vertrag soll eine Laufzeit von acht Jahren haben.

Dies ist indes nicht der einzige Tagesordnungspunkt, der sich mit Busfahrten im Landkreis St. Wendel befasst. Es geht um Nachtlinien, die ab 2016 ausgeweitet werden sollen. Diese wurden für Nachtschwärmer, insbesondere jugendliche Discogänger eingeführt. Es besteht ein flächendeckendes Netz im Saarland. Der Landkreis schlägt nun vor, weitere Fahrten anzubieten.

Kreistagssitzung am heutigen Montag, 17. November, 16.30 Uhr, Sitzungssaal des Landratsamtes in St. Wendel .