Wenn das Ticket nicht rauskommt

St Wendel · Eigentlich ganz einfach: Roland Geiger wollte am Vlexx-Ticket-Schalter ein Fünf-Personen-Ticket für eine Fahrt nach Trier kaufen. Dies ließ sich aber nicht aus dem Ausgabeschacht nehmen. Angeblich ein Einzelfall.

An das erste Wochenende im Oktober wird Roland Geiger sicherlich keine gute Erinnerung behalten. Der St. Wendeler berichtet darüber, was ihm im Vorfeld zu dem passiert ist, was für seine Frau und neun ihrer Freundinnen eine gemütliche Wandertour durch die Eifel hätte werden sollen. Um zu ihrem Ziel zu gelangen, musste sie erstmal dorthin gelangen, per Zug von St. Wendel über Saarbrücken und Trier war die Absicht. Ganz Gentleman alter Schule wollte er für die Reisegruppe die Karten bereits einen Tag vorher besorgen.

"Das waren zwei Rheinland-Pfalz-Tickets für je fünf Personen zu 56 Euro", so Geiger. Nun stehen in der Halle des St. Wendeler Bahnhofs zwei Ticketautomaten, der rote der Deutschen Bahn (DB) und der grüne des regionalen Dienstleisters Vlexx. "Das gewünschte Ticket gibt es an beiden Automaten, allerdings sah ich vor dem roten auf dem Boden einen recht unansehnlichen Fleck unbekannter Konsistenz, mit dem ich keine nähere Bekanntschaft schließen wollte", erzählt er. Also wandte er sich dem Vlexx-Schalter zu.

Nun sei die Transaktion an sich kein großes Problem gewesen, wie er anfügt. Man müsse halt nur wissen, was man möchte. Also tätigte er den Kauf und das Ticket landete frisch von der Rolle gedruckt im Ausgabefach. Da ein Ticket für Gruppen von fünf Personen gedacht ist, wiederholte er die Prozedur. Hier nun die Krux: "Die Tickets sind ein wenig länger als die üblichen, weil verlangt wird, dass man die Namen der fünf Reisenden darauf vermerkt." Sie bestünden aus einem etwas dickeren Kartenpapier, seien dementsprechend etwas härter, aber noch "vlexxibel" genug, um sich im Ausgabeschacht leicht nach oben zu biegen.

Karte und Klappe passen nicht

Besagter Schacht nun forderte Roland Geiger einiges an Fingerfertigkeit ab. Um an das Ticket zu gelangen, müsse man die halbdurchsichtige Klappe nach oben bewegen. Dabei bog sich die Karte dahinter jedoch nach oben: "Ich bekam sie nicht heraus." Also ließ er die Klappe wieder fallen, worauf die Karte jedoch dahinter verblieb. Je nachdem, wie man die Sache sehe, sei die Karte entweder gut drei Zentimeter zu lang oder die Klappe schlicht zu kurz, so seine Ansicht. "Ich versuchte, mit den Fingern dahinter zu gelangen, aber für meine Hand ist der Schlitz zu schmal", erzählte er.

Da die Feder ja mächtiger als das Schwert sein soll, packte er einen langen Bleistift aus, legte ihn in den Schlitz und packte die Karte schräg oben an und zog sie dann nach unten. "Wenn da jemand steht, der sich nicht zu helfen weiß, oder wenn es schnell gehen muss, dann hat man für 56 Euro eine Fahrkarte gekauft und kommt nicht dran", so Geiger und fügt hinzu: "Und hat für alle anderen hinter ihm den Automaten blockiert."

Die Antwort der Vlexx ließ nicht lange auf sich warten, fiel aber leider kurz aus: "In unserem Kundencenter in St. Wendel ist leider nicht bekannt, dass es öfter dieses Problem gibt", erklärte Pressesprecherin Svenia Reuther auf SZ-Anfrage. Roland Geiger gibt dem Unternehmen jedoch noch einen Rat mit auf den Weg. So könne ein solcher Vorfall in der Zukunft vermieden werden, wenn die Klappe beispielsweise mit einem kleinen Griff versehen werde.

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