Heemer Esel Weinwanderung mit langohriger Begleitung

Hoof · In Hoof hat Lukas Fuchs einen Spaziergang der besonderen Art organisiert: Die Teilnehmer durften dabei Esel an die Leine nehmen.

 Die Esel stärken sich noch einmal vor der Wanderung.

Die Esel stärken sich noch einmal vor der Wanderung.

Foto: Jennifer Fell

Die fünf Hauptdarsteller grasten noch auf der Weide, als so langsam die mehr als hundert Teilnehmer von LuFus Weinwanderung auf der Ranch eintrafen. Zum dritten Mal fand die Veranstaltung am zweiten Oktoberwochenende statt. Aus dem Ostertal und anderen Dörfern im Landkreis St. Wendel, aber auch aus Rheinland-Pfalz waren die Menschen nach Hoof gekommen, um mit Lukas Fuchs, dem Namensgeber der Ranch, und seinen Eseln auf Wanderschaft zu gehen. Veranstalter Fuchs berichtete, dass man vor zwei Jahren mit 50 Teilnehmern begonnen habe und nun – trotz erhöhter Kapazitäten – einigen Interessenten habe absagen müssen.

Die Esel gingen voraus, als sich die Karawane aus Kindern, Erwachsenen und Hunden bei bestem Wetter in Bewegung setzte. Jeder Interessierte hatte die Möglichkeit, einen der Esel zu führen und das Team von LuFus Ranch stand jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Lydia und Jürgen Meyer aus Baltersweiler nutzten umgehend die Gelegenheit, den Grautieren nahe zu kommen. Lydia Meyer erklärte, wie sie von der besonderen Wandertour erfahren hatte: „Lukas’ Bruder David ist bei uns Schornsteinfeger. Er hat uns schon vergangenes Jahr von dieser Veranstaltung vorgeschwärmt, aber leider war da schon alles ausgebucht. Doch dieses Mal hatten wir Glück.“ Sie ergänzte, dass sie Esel liebe und sie für etwas ganz Besonderes halte, da sie schon in der Bibel häufig Erwähnung fänden.

Auch die neunjährige Hannah aus Saal betätigte sich allzu gerne als Eselsführerin, was ihr aufgrund ihrer Erfahrung als Reiterin hervorragend gelang. Elke Schulte aus Hoof schilderte ihr Erlebnis so: „Es macht Spaß, mit den Eseln spazieren zu gehen. Man kann sie führen wie einen Hund, aber sie geben auch das Tempo vor. Wenn sie Hunger haben, bleiben sie einfach stehen und manchmal rennen sie unvermittelt los.“ Artur Lang aus Namborn empfand die Gesellschaft der Langohren als beruhigend.

Unterbrochen wurde die Trekkingtour an drei Haltepunkten, wo jeweils Familie Götz von Karins Weinlädchen in Niederkirchen einen kleinen Weinstand aufgebaut hatte. Sie präsentierten Weine aus vielen deutschen Anbaugebieten wie der Nahe oder der Pfalz – und der Jahreszeit entsprechend auch Federweißer. Die Teilnehmer konnten im Vorfeld ein Weinkärtchen erwerben und damit alle Weine probieren. Mit Traubensaft und Mineralwasser waren auch alkoholfreie Getränke im Sortiment. Karin Götz erzählte, wie es zu der ungewöhnlichen Kooperation gekommen war: „Lukas Fuchs kam mit dem Vorschlag einer Weinwanderung auf mich zu. Wir fanden das gut und waren gerne bereit mitzumachen. Mittlerweile ist das ein richtig großes und sehr erfolgreiches Event geworden.“

Musikalisch untermalt wurden die Pausen von Udo Ritter, der Songs wie „Here comes the Sun“ von den Beatles oder „Ring of Fire“ von Johnny Cash mit Gitarre und Mundharmonika zum Besten gab. Emotionaler Höhepunkt war dabei das Lied „Heemer hause“, das Ritter bei den Windrädern anstimmte. Dabei wurde der Musiker lautstark vom Publikum unterstützt. Die Esel fraßen während der Verschnaufpausen zufrieden Heu und waren beliebte Streichel- und Foto-Objekte. Nach mehr als vier Stunden erreichte die Gruppe wieder den Ausgangspunkt, die LuFus Ranch, wo Lukas’ Team, Karins Weinlädchen und die KochHölle Essen und Getränke anboten. Der „12 Saiter“ Volker Hassler aus Schiffweiler unterhielt die Teilnehmer.

Doch was hatte zur Gründung von LuFus Ranch geführt? Darauf hatte Besitzer Lukas Fuchs eine Antwort: „Ich wollte schon immer Esel haben. Mein Bruder David hat mir dann vor sieben Jahren Emil zum 20. Geburtstag geschenkt. Dann kamen nach und nach Hannes, Lasse, Lutz und Florian dazu. Und es macht mir immer noch großen Spaß.“ Sein Angebot ist dabei nicht auf die Weinwanderung im Oktober beschränkt: „Wir richten auch Kindergeburtstage aus und stehen für Firmenausflüge und Junggesellinnenabschiede zur Verfügung.“ Auch Lukas’ Schwägerin Jessy Fuchs wusste Interessantes zu berichten: „Emil und alle anderen Esel wurden vor dem Schlachter und teils aus schrecklichen Lebensumständen gerettet. Alle Menschen, die hierher kommen oder auch nur hier entlang spazieren gehen, erfreuen sich an ihnen. Und sie führen ein schönes und erfülltes Leben. Lukas hat nun seinen eigenen kleinen Gnadenhof.“

 Gruppenfoto vor der Trekkingtour: Kinder, Erwachsene, Esel und Hunde sind am Wochenende in Hoof gemeinsam auf Wanderschaft gegangen.

Gruppenfoto vor der Trekkingtour: Kinder, Erwachsene, Esel und Hunde sind am Wochenende in Hoof gemeinsam auf Wanderschaft gegangen.

Foto: Jennifer Fell

Wer nun neugierig geworden ist, kann sich via Facebook an Lukas Fuchs wenden: Unter „Lukas Fuchs (Lufu’s Ranch)“ kann man weitere Informationen erhalten und Termine vereinbaren.

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