Weihnachtsmarkt Tausende trotzen dem Regen und flanieren durch die Innenstadt

St. Wendel · St. Wendeler Weihnachtsmarkt ist ein Magnet: 170 Stände, Feuershow, Zwergenwald und mehr

 Fantasiegestalten ziehen mit dem Feuerwagen durch die St. Wendeler Innenstadt.

Fantasiegestalten ziehen mit dem Feuerwagen durch die St. Wendeler Innenstadt.

Foto: B&K/Bonenberger/

Ältester, schönster oder beliebtester Weihnachtsmarkt: In ganz Deutschland schmücken sich dieser Tage leuchtende Budendörfer mit Prädikaten und wetteifern um die Gunst der Besucher. Zwischen Millionenmetropolen macht nun seit Jahren St. Wendel wie einst ein gallisches Dorf auf sich aufmerksam und hat es mittlerweile geschafft, mit intensivem Werbegeläut und eigenem Charme, ein internationales Publikum ins 25 000-Einwohner-Kreisstädtchen zu locken.

„Bis zum 16. Dezember erwarten wir mehr als 200 000 Gäste“, kündigt Bürgermeister Peter Klär (CDU) an. Sein Mitarbeiter auf Zeit und „Wegelaberer“ Kalibo, wie er sich selbst nennt, jobbt in dieser Zeit „auf dem schönsten St. Wendeler Weihnachtsmarkt im gesamten Universum“. Noch eine Woche regelt er als Markt-
ikone und Dauerschwätzer das Programm der Mummenschanz-Akteure im mittelalterlichen Bereich.

Auch als Zauberer beherrscht Kalibo so allerlei Tricks, allerdings gegen den Dauerregen am Wochenende sehen seine magischen Kräfte alt aus. „Der Sonnenschein war nur in flüssiger Form zu spüren“, gesteht Kalibo zähneknirschend. Und deshalb lautet sein Anspruch: „Wir motivieren die Menschen, damit sie Spaß haben“. Grau, trüb, das Wetter ist trist, doch tausende Menschen ziehen entlang der 170 Holzhäuschen durch die Gassen der Innenstadt. „40 angemeldete Reisebusse sind am Samstag gekommen“, berichtet Leonie Paqué, die Chefin der städtischen Marktleitung. Im weihnachtlich dekorierten Marktteil erfreuen Rentiere und kleinwüchsige Wesen im Zwergenwald die Besucher.

US-amerikanische Militärpolizisten aus Kaiserslautern und ihre deutschen Kollegen von der St. Wendeler Polizeiinspektion sind gleich im Dutzend präsent. „Am ersten Wochenende besuchen viele US-Amerikaner den Markt“, weiß Carmen Grob, Verbindungsbeauftragte US-Army-Garnisonen in Rheinland-Pfalz. Die dienstliche Stippvisite der Militärpolizisten, so Grob, komme bei den Landsleuten gut an. „Wir sind so zusammengestellt, dass wir in einer Doppelstreife gehen und dadurch eine große Fläche bedienen können“, ergänzt Ralf Kartes, stellvertretender Dienststellenleiter der PI in der Kreisstadt.

Mit Beginn der blauen Stunde leuchten Scheinwerfer und Lampen die Gebäude und Fassaden der Innenstadt mystisch an. Das schafft schnell eine besinnliche Stimmung. Zudem wird es noch spektakulär, wenn die Fantasiegestalten mit dem Feuerwagen vorbeiziehen und ein Feuervogel die buntesten Träume weckt.

Die Spielweiber der Gruppe Mucker Pazza nehmen sich während ihres Auftritts am Kugelbrunnen gerne selbst auf die Schippe. Neu ist die abendliche Feuervogel-Feuershow „Web of life“ (deutsch: Netz des Lebens), bestehend aus Pyrotechnik, Luftakrobatik und surrealen Bildern an einer Schattenwand. Daraus machen die Darsteller eine dramatische Liebesgeschichte in der Fantasiewelt.

Zurück in den Zwergenwald. In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben die Figuren durch den Dauerregen nasse Füße bekommen. „Wir haben alle Häuschen ausputzen müssen, die Feuchtigkeit zieht schnell in die Kleidung und die Einrichtung ein“, erklärt Mechthild Marx vom Zwergenwaldteam aus dem Stadtteil Urweiler. Trotz Regen, so Marx, sei immer Betrieb in der Ausstellung mit den Zipfelmütze tragenden Figuren gewesen.

Übrigens. Wetterbedingt abgesagt wurden im Landkreis die Weihnachtsmärkte in Bliesen und Nohfelden.

Der Weihnachts- und Mittelaltermarkt ist von Montag bis Donnerstag jeweils von 11 bis 20 Uhr geöffnet, vom Freitag, 14. Dezember bis Sonntag, 16. Dezember, jeweils von 11 bis 21 Uhr.

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