Konzert in Winterbach Stimmen begeistern in all ihren Facetten

Winterbach · Winterbacher Männerchor lud zum Konzert mit Frauenkammerchor sowie erstmals mit einem Kinder-und Jugendchor.

 Blick auf die Akteure beim Weihnachtskonzert in der Winterbacher Pfarrkirche.

Blick auf die Akteure beim Weihnachtskonzert in der Winterbacher Pfarrkirche.

Foto: Günter Müller

Das traditionelle Weihnachtskonzert des Männerchores Winterbach und des Frauenkammerchores Belle Canto hat sich zu einem wahren Besuchermagneten entwickelt. Fast 400 Gäste ließen sich in der fast zu klein gewordenen Winterbacher Pfarrkirche auf das Weihnachtsfest einstimmen. Wie ein Sprecher berichtet, war dieses Mal als Gast der Kinder- und Jugendchor Freisen mit von der Partie, den Instrumentalpart übernahmen die Wenderbacher Blechmussiger.

Sie eröffneten das Konzert mit der Ouvertüre aus Händels Feuerwerksmusik. Thomas Zimmermann habe in der kurzen Zeit des Bestehens dieser sechsköpfigen Gruppe einen beachtlichen Klangkörper geformt, heißt es. Hubert Hoffmann, Chorleiter des Männerchores und verantwortlich für das Programm begrüßte die Gäste und zeigte sich überwältigt vom großen Besucherandrang. Seine Männer boten eine saubere Leistung mit den folgenden Beiträgen: „O Heiland, reiß die Himmel auf“ des saarländischen Komponisten Alwin Schronen. Auch das zweite Stück „Hoch tut euch auf, ihr Tore der Welt“ zollte noch der Adventszeit Tribut, bevor es mit „Heilige Nacht“ (Johann Friedrich Reichardt) romantisch wurde. Felix Mendelssohn-Bartholdy („Hört die Engelsboten singen“) liege diesem Männerchor ebenso wie ein Barbershop-Arrangement über „O Bethlehem, du kleine Stadt“. Als Mischgesang bezeichnet man Lieder, die sowohl in deutscher als auch in lateinischer Sprache gesungen werden. Willi Sendts „In dulci jubilo“ ist wohl das bekannteste davon. Wenn Hermann Sonnet’s „Winternächt’ges Schweigen“ so einfühlsam vorgetragen wird, seien laut des Sprechers Tränen bei den Zuhörern kein Wunder.

Die Blechbläser gefielen anschließend mit „La réjouissance“ aus Händels Feuerwerksmusik und mit Haydns „Andante“ aus dem Trompetenkonzert, in welchem Haydn das Anfangsmotiv der deutschen Nationalhymne verwandte.

Zum ersten Mal war ein Kinder- und Jugendchor zu Gast bei diesem Traditionskonzert. Chorleiter Rolf Mohr habe es verstanden, aus diesen mehr als 30 jungen Menschen einen wirklich sehr guten Chor zu formen, der das Publikum hören und staunen ließ. Alle Lieder von „Eine Muh, eine Mäh“ (Satz: Paul Biste), „You raise me up“ (Satz: Rolf Mohr), „Carol oft he Bells“ (Satz: Peter Wilhousky), „The Lamb“ (Elaine Hagenberg), „O holy night“ (Satz: Rolf Mohr), „Der kleine Trommler“ (Satz: Rolf Mohr), „Still, still“ (Satz: Fritz Jöde) bis zur österreichischen Volksweise „Aber Heidschi Bumbeitschi“ seien mit jugendlicher Frische und Unbekümmertheit, aber auch tonal sauber vorgetragen worden. Die Solistinnen waren Marie Pukallus („O holy night“), Tamia Schäfer („Der kleine Trommler“) sowie Ida Fabry und Annalena Morsch („Aber Heidschi Bumbeitschi“).

Das Publikum belohnte die jungen Sänger und ihren Chorleiter mit reichlich Beifall. Die Wenderbacher Blechmussiger leiteten mit „Festliche Weihnachtsmusik“ aus dem 18. Jahrhundert zum dritten Chor des Abends über, dem Kammerchor Belle Canto unter Leitung von Susanne Hoffmann.

„Nicht nur durch die Aufstellung des Chores – verteilt im gesamten Kirchenraum – brachte der Kammerchor nach „Soli Deo Gloria“ (Paul Kickstat) das Licht zu den Zuhörern“, sagt ein Sprecher. Lorenz Maierhofers „Zünd ein Licht für dich an, dass es dir in dunklen Stunden Begleiter sein kann“ sei den Zuhörern besonders zu Herzen gegangen. Der Grügelborner Komponist Werner Scheider hat für den Kammerchor die beiden Stücke „Gaudete aus Piae cantionis“ (1582) und „Noel nouvelet“ (aus Frankreich) geschrieben. Es folgte das nach dem Satz von Michael Praetorius komponierte „Es ist ein Ros entsprungen“. Eigens dem Kammerchor angeboten hat der 1974 geborene Komponist und Bassbariton Timothy Sharp das sechsstimmige „O magnum mysterium“, welches der Chor im Juni uraufführte.

Mit dem sehr gefühlvoll vorgetragenen „Stille Nacht“ (Philip Lawson) beschloss der Frauenchor das Konzert in Winterbach. „Lang anhaltender Applaus belohnte die Musiker“, sagt ein Sprecher. Abschließend sangen die Akteure gemeinsam mit dem Publikum „O du fröhliche“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort