Wallfahrtswoche Die Botschaft des Heiligen Wendelin gelebt
St. Wendel · Nach dem Abschluss der Wendelinus-Woche zeigte sich Pastor Klaus Leist reich beschenkt und überaus dankbar.
„Beschenkt und dankbar“ – diese Worte fallen dem St. Wendeler Pastor Klaus Leist zur am Dienstag zu Ende gegangenen Wendelinus-Wallfahrt ein. Leist: „Alle, die in diesem Jahr die Wallfahrt in irgendeiner Weise gefeiert haben, können sagen, wir sind beschenkt worden“, meinte der Pastor.
Er habe festgestellt, dass die Menschen mit emotionalen Eindrücken vom Grab des Heiligen Wendelin weggegangen seien. Zutiefst beeindruckt war er von der Kunstausstellung „Sanctus – Alles, was mir heilig ist“ von jungen Menschen der Dr.-Walter-Bruch-Schule. Allerdings löste eine vor der Basilika postierte Wendelin-Figur auch Gegenwind aus. „Eine Frau hat sich massiv beschwert, weil ein Motiv aus ihrer Sicht provokativ mit Damenunterwäsche dekoriert war“, berichtete der 60-jährige Kirchenmann. Die Interpretation lasse aber auch zu, so Leist, dass der Künstler mit seiner Version ausdrücken wolle, Frauen seien keine Ware und nicht käuflich. „Vielleicht war die Künstlerin eine junge Frau, der schon einmal Leid angetan wurde? Ich habe jedem Exponat mit hohem Respekt gegenübergestanden, sie waren emotional, sympathisch und kritisch“, gestand der Pastor.
Insgesamt 14 Mal mussten die 60 Stadtheiligen aus Sperrholz von Helfern vor der Basilika platziert und am Abend wieder in einen Raum des Gotteshauses abtransportiert werden. Zwei „großartige Konzerte“ (Festkonzert und Echos), so Leist weiter, hätten die Besucher erlebt, gleich vier Mal war der Chor der Wendelinus-Basilika unter der Leitung von Stefan Klemm von der Empore aus im Einsatz. Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) habe sich in seiner Festrede für den Frieden ausgesprochen und, dass er daran mitarbeiten werde.
Des Weiteren war der Limburger Bischof Georg Bätzing an seine frühere Wirkungsstätte zurückgekehrt. Während seiner Predigt warnte er davor, die Vergangenheit schön zu reden und zu verherrlichen. „Der Missbrauchsskandal sagt uns, was in dieser Vergangenheit für ein Mist auch inmitten der Kirche gelebt worden ist“, klagte Bätzing.
Eine ganz besondere Atmosphäre erzeugte das Abendlob mit dem Taizé-Projektchor. „Dabei wurde das Herz berührt und angerührt“, schwärmte Leist. „Dankbar“ sei er allen, die bei der Wallfahrt mit Hand angelegt haben. „Ja, ich bin beschenkt und sehr dankbar, weil wir es gemeinsam durchgeführt haben“, sagte der Pastor. Auch jeder Pilger habe seinen Platz in der Wallfahrtswoche eingenommen, weil alle das Ideal und die Botschaft des Heiligen Wendelin gelebt haben. Herz und Seele der Pilgertage seien die Anbetung der Gottesdienste gewesen. „Wenn alle Besucher daran festhalten, werden sie Gott finden, wie der Heilige Wendelin“, bekräftigte Pastor Leist.