Ausflug Wallfahrt nach Eberhards-Klausen auf historischen Spuren

Winterbach · Nach alter Tradition pilgern am Fest Christi Himmelfahrt wieder Winterbacher nach Eberhards-Klausen an der Mosel. Somit werde in diesem Jahr zum 160. Male das Gelübde der Altvorderen erfüllt, berichtet Martina Weiand, Mitglied des dreiköpfigen Führungsteams. Wie Weiand erzählt, wurde 1858 das damals noch bäuerliche Dorf Winterbach, das überwiegend von Ackerbau und Viehzucht lebte, von der Rinderpest heimgesucht. Infolge dessen gerieten die Bauern nahezu an den Bettelstab. „Feierlich gelobten sie, künftig alljährlich an Christi Himmelfahrt in den Wallfahrtsort an der Mosel zu pilgern, wenn das Dorf von weiteren Seuchen verschont bliebe.“ Und so geschah es.

 Seit vielen Jahren führt immer wieder eine Wallfahrt von Winterbach nach Eberhard-Klausen. Und auch an Christi Himmelfahrt geht es wieder los.

Seit vielen Jahren führt immer wieder eine Wallfahrt von Winterbach nach Eberhard-Klausen. Und auch an Christi Himmelfahrt geht es wieder los.

Foto: Günter Müller Peter Burkholz/Peter Burkholz

„Im Jahre 1859 zog die dankbare Bevölkerung zum ersten Mal in großer Zahl nach Klausen“, berichtet Weiand. Und so ist es bis heute geblieben. Die Erfüllung des Gelübdes wurde laut Weiand bisher nicht unterbrochen, auch nicht im schlimmen Kriegsjahr 1944, als nur ein einziger Winterbacher nach Klausen pilgerte.

Wenn sich in den Vormittagsstunden des Feiertages die Wallfahrer zusammenfinden, dann liegt wiederum ein 75 Kilometer langer Fußmarsch vor ihnen. Nach dem pastoralen Segen in der Pfarrkirche wird sich die etwa 50 bis 70 Personen große Schar Männer, Frauen und Jugendlicher auf den Weg machen, um das Gelübde zu erfüllen.

Das Führungsteam mit Karl-Heinz Riefer, Walter Scheid und Martina Weiand kümmert sich um die Belange der Pilgerschar. Alois Görgen, der in wenigen Wochen seinen 82. Geburtstag feiert, führte 37 Jahre lang die Gläubigen an. Aus gesundheitlichen Gründen ist es ihm nun jedoch nicht mehr möglich, die Pilger anzuführen. „Aus seinen Händen erhielt das dreiköpfige Team den Pilgerstab mit dem Auftrag, das Brauchtum weiter zu pflegen“, erzählt die Pilgerführerin. Schon einige Wochen vor der Wanderung haben die Vorbereitungen zum Pilgermarsch begonnen. „Übernachtungsmöglichkeiten wurden gesucht, Absprachen mit dem Begleitfahrzeug getroffen, die zwischenzeitliche Verpflegung musste abgeklärt und Messen vorbestellt werden.“ Eine besondere Bedeutung komme der sogenannten Votivkerze zu. Diese Kerze brennt das ganze Jahr über an Sonn- und Feiertagen in Klausen zu Ehren der Mutter Gottes für die Anliegen der Winterbacher Pfarrei.

Weitere Infos gibt es bei unter der Tel. (0 68 51) 76 67, -55 19 oder 7 01 42.

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