Von prägenden Persönlichkeiten

St Wendel · Der Tag des St. Wendeler Landes wird am 30. Oktober zum dritten Mal gefeiert. Im Fokus stehen dabei sowohl bedeutende Persönlichkeiten als auch Heimatkundevereine aus der Region. Die SZ-Reihe „Geschichte vor Ort“ stellt die Arbeit der Vereine vor.

 In der Bosener Mühle findet am 30. Oktober der nächste Tag des St. Wendeler Landes statt. Foto: B&K

In der Bosener Mühle findet am 30. Oktober der nächste Tag des St. Wendeler Landes statt. Foto: B&K

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Reichhaltig ist die Historie des St. Wendeler Landes. Verschiedene Herrschaften, verschiedene Landesherren, verschiedene politische Zugehörigkeiten. Jeder Ort hat seine Geschichte, wurde durch seine Vergangenheit zu dem, was er heute ist.

Reich ist der Landkreis auch an Menschen, die Region und Orte geprägt, hier ihre Spuren hinterlassen haben. Oder weiterhin prägen. Dem Erforschen der Vergangenheit widmen sich die Heimatkundevereine im St. Wendeler Land.

"Es ist eine unschätzbare Arbeit, die diese Vereine leisten. Sie erklären uns, woher wir kommen, was uns geprägt hat, unsere Traditionen, warum unsere Heimat wurde, wie sie ist - sie tragen somit zur Identitätsstiftung bei", sagt Landrat Udo Recktenwald (CDU ). Daher habe der Landkreis 2010 erstmals den Tag des St. Wendeler Landes ins Leben gerufen. Dieser diene den Vereinen als Forum, hier können sie sich austauschen, ihre Arbeit einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Nach 2013 steht in diesem Jahr der dritte Tag des St. Wendeler Landes an: am Sonntag, 30. Oktober, ab 11 Uhr in der Bosener Mühle.

Persönlichkeiten aus dem St. Wendeler Land - so lautet das Motto. Passend dazu gibt es Vorträge zu Menschen, die sich in den Geschichtsbüchern der Region verewigt haben: das Universalgenie Nicolaus Cusanus und der Komponist Philipp Jakob Riotte, die ins St. Wendeler Exil geschickte Herzogin Luise, die Familie Bruch, untrennbar mit der Globus-Handelskette verbunden, der jüdische Schüler Fritz Berl, der 1938 als 16-jähriger nach Palästina floh. Zusätzlich gibt es Szenen aus einem Theaterstück zu Nikolaus Warken, dem Hasborner Streikführer. Informationen zu weiteren Persönlichkeiten aus der Region, die insbesondere für die Orte von Bedeutung sind, werden auf Plakaten ausgestellt. Diese haben unter anderem die teilnehmenden Heimatkundevereine zusammengetragen. In Diskussionsrunden wird die Situation der Vereine näher beleuchtet: Wie sieht der aktuelle Stand aus, wie sind die Zukunftsperspektiven, wo gibt es Unterstützungsmöglichkeiten, was kann getan werden, um das Fortbestehen der Vereine zu sichern?

Denn auch die Heimatkundevereine leiden, wie so viele andere Vereine in der Region, unter sinkenden Mitgliederzahlen. "Es ist schwer, Menschen, vor allem die jüngeren Generationen, für unsere Vereinsarbeit zu gewinnen, obwohl die Beschäftigung mit der Ortsgeschichte eigentlich jeden interessieren müsste, der mit offenen Augen durch den Ort geht", sagt etwa Thomas Störmer, Vorsitzender des Geschichtsforums Alsweiler.

44 Mitglieder habe das Geschichtsforum zurzeit. Ganze 98 Mitglieder zählt der Heimatverein Niederlinxweiler. "Davon sind allerdings 35 über 80 Jahre alt - der Nachwuchs fehlt", berichtet die Vorsitzende Anita Schmidt.

Dabei gab und gibt es viel zu tun: Zahlreiche Heimatkundevereine bringen Publikationen heraus, kümmern sich um Kulturdenkmäler , Erhalten und Vermitteln das Brauchtum.

Ihr Wirken stellt die neue Reihe "Geschichte vor Ort" der Saarbrücker Zeitung vor - eine Arbeit, die so reichhaltig ist wie die Geschichte des St. Wendeler Landes.

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Hintergrund Der dritte Tag des St. Wendeler Landes am Sonntag, 30. Oktober, ab 11 Uhr in der Bosener Mühle am Bostalsee steht unter dem Motto "Persönlichkeiten aus dem St. Wendeler Land". Präsentationen, Vorträge und Darbietungen behandeln Personen, die für die Region von Bedeutung sind oder waren. Diskussionsrunden widmen sich den Heimatkundevereinen. Der Eintritt ist frei. red

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