Vom Gleichklang der Kunst

St Wendel · Zur Ausstellung „500 Skulpturen für den Frieden – 5500 Kilometer quer durch Europa“ zeigte jetzt das Mia-Münster-Haus den Film „Der Plan des Bildhauers“. Regisseurin Gabi Bollinger begleitet darin den Bildhauer Leo Kornbrust auf einer Reise.

 Regisseurin Gabi Heleen Bollinger und Komponist Tzvi Avni während der Diskussionsrunde. Foto: Jennifer Sick

Regisseurin Gabi Heleen Bollinger und Komponist Tzvi Avni während der Diskussionsrunde. Foto: Jennifer Sick

Foto: Jennifer Sick

Als ein Programmpunkt während der Ausstellung "500 Skulpturen für den Frieden - 5500 Kilometer quer durch Europa", die sich rund um die Straße des Friedens dreht, zeigte das Mia-Münster-Haus die Kurzfassung des Films "Der Plan des Bildhauers". Darin begleitet Regisseurin Gabi Heleen Bollinger den Bildhauer und ehemaligen Kunstprofessor Leo Kornbrust , der als Vater der Skulpturenstraße gilt, auf einer Reise von den Küsten der Normandie bis nach Moskau.

Unterwegs begibt sich Kornbrust auf die Suche nach den letzten Spuren des ermordeten Bildhauers Otto Freundlich, der zu Lebzeiten von begehbaren Skulpturen in der Landschaft geträumt hatte. Seine Vision war es, die Kornbrust gemeinsam mit Bildhauern aus aller Welt weitergetragen und realisiert hat. So zieren heute die unterschiedlichsten Werke eine Strecke von Frankreich bis nach Russland, wo eine Pyramide noch einmal an Otto Freundlich erinnert und die Straße der Skulpturen abschließt.

Für die Filmmusik hatte Bollinger einen der wichtigsten Komponisten Israels gewinnen können: den gebürtigen Saarbrücker Tzvi Avni , der heute in Tel Aviv lebt. Genau wie die Regisseurin und Leo Kornbrust war auch er bei der Vorführung des Films anwesend und stellte sich an dessen Ende gemeinsam mit Gabi Bollinger den Fragen des Publikums. Die drehten sich vor allem um den gerade gesehenen Film, erlaubten aber auch tiefe Einblicke in das Schaffen der Künstler. So war eine der Fragen an Bollinger, warum sie Tzvi Avni als Komponist haben wollte. "Ich war von Anfang an überzeugt, dass nur seine Musik zu den Werken passt", antwortete die Regisseurin und geriet bei der Beschreibung der Kompositionen regelrecht ins Schwärmen. "Sowohl die Werke der Bildhauer als auch die von Tzvi Avni verkörpern das Menschwerden des Menschen und gehören deshalb zusammen." Auch der Komponist war voll des Lobes für die Regisseurin und ihren Film. "Es war eine sehr interessante Aufgabe, die Musik für den Film herauszusuchen, denn mein Alter Ego ist ein Maler. Das Thema ist mir also doch sehr nahe", verriet Avni.

Die Stücke, die er zur Untermalung der Dokumentation herausgesucht hatte, waren Klavierstücke aus seiner Komposition "Mein Tagebuch". Damit die Zuschauer davon einen noch besseren Eindruck bekommen konnten, wurde Pianist Thomas Bertz eingeladen, der einige der Stücke Avnis nach der Diskussionsrunde zum Besten gab.

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