Volleyball TV Bliesen erneut mit toller Moral

St. Wendel · Die Volleyballer des TV Bliesen haben in der 3. Liga Süd zum zweiten Mal in Folge ein Heimspiel gedreht. Gegen den SV Fellbach II gab es am Samstag vor 500 Zuschauern nach einem 1:2-Satzrückstand noch einen 3:2-Erfolg.

  Voller Einsatz: Ryan Kenny rettet den Ball akrobatisch mit einem Hechtbagger. Am Netz (v.l.) machen sich Julian Zewe, Jordan Foot und Lian Jenkinson bereit.  Foto: B&K

Voller Einsatz: Ryan Kenny rettet den Ball akrobatisch mit einem Hechtbagger. Am Netz (v.l.) machen sich Julian Zewe, Jordan Foot und Lian Jenkinson bereit. Foto: B&K

Foto: B&K/Bonenberger/

Rückstände aufzuholen und schon verloren geglaubte Spiele noch zu drehen, scheint für die Volleyballer des TV Bliesen derzeit das große Hobby zu sein. Vor drei Wochen siegte der Drittligist zu Hause nach einem 0:2 noch mit 3:2 gegen die TSG Blankenloch. Jetzt gab es am Samstag nach einem 1:2 noch einen 3:2-Erfolg gegen den Tabellensechsten SV Fellbach II (25:27, 25:20, 25:27, 25:16, 15:11).

„Ich bin zufrieden mit den zwei Punkten. Das war ein harter Kampf, gegen einen starken Gegner“, atmete TV-Mittelblocker Lukas Kaiser nach dem letzten Ballwechsel erleichtert auf. Ganz so zufrieden war sein Trainer Michael Hefter allerdings nicht. „Unterm Strich habe ich ein sehr starkes Team gesehen. Es war ein gutes Spiel“, fand auch er. „Aber ich ärgere mich über den einen verlorenen Punkt. Das hätte heute auch ein 3:0 werden können.“

Vor allem mit der Defensivarbeit seiner Mannschaft in den Sätzen eins und drei war der Übungsleiter nicht einverstanden. „Die Aufschläge des Gegners waren zumeist nicht schwer zu verteidigen, trotzdem haben wir das in der Annahme nicht immer gut hinbekommen“, sagte Hefter.

Vor 500 Zuschauern im proppenvollen Sportzentrum St. Wendel startete Bliesen gut in die Begegnung. Die Gastgeber lagen nach etwas mehr als 20 Minuten mit 20:15 vorne – und das „Eintüten“ des ersten Satzes schien nur noch Formsache. Doch dann ließ aber die Konzentration nach. Wenig später hieß es 20:21.

„Das kann doch wohl nicht sein“, ärgerte sich Hefter an der Seitenlinie lautstark. Bliesen konnte kurz danach zwar noch zwei Fellbacher Satzbälle abwehren, aber den dritten verwandelten die Gäste um den ehemaligen deutschen Beachvolleyball-Meister Tim Holler zum 27:25 aus ihrer Sicht.

Auch im zweiten Satz blieb es bis zum 18:18 ganz eng. Doch dann zogen die Gastgeber davon. Mit einem 25:20 gelang der 1:1-Ausgleich. Bliesen schien nun wieder auf Kurs. Im dritten Satz stand es 23:23, als der Kanadier Jordan Foot, der später zum „Man of the match“ gewählt wurde, am Netz hochstieg und Bliesen mit einem „Monsterblock“ einen Satzball bescherte. Diesen vergaben die Hausherren jedoch – und das rächte sich. Wenig später hatte sich Fellbach II den dritten Durchgang mit demselben Ergebnis wie im ersten Durchgang (27:25) gesichert.

Um den Sieg musste den Bliesener Fans aber nicht lange bange sein, denn nun drehte die Heimmannschaft auf. Im vierten Satz führte der TV schnell mit 12:6 und brachte den Satz mit einem klaren 25:16 auch deutlich nach Hause. Ähnlich lief der alles entscheidende Tie-Break. Das Hefter-Team agierte konzentriert und ging in Führung. Beim Stand von 14:9 gab es die ersten Matchbälle. Zwei davon wehrten die Gäste noch ab, doch dann schmetterte der stark angreifende Engländers Liam Jenkinson den Ball von der rechten Seite zum 15:11 für die Hausherren ins gegnerische Feld.

Bliesen festigte durch den Erfolg seinen vierten Tabellenplatz – und Rang zwei ist immer noch in Reichweite. Der Rückstand auf den Tabellendritten TV Waldgirmes beträgt zwei Spieltage vor dem Runden-Ende zwei Zähler. Der Tabellenzweite TSG Blankenloch hat drei Punkte mehr. Sollte Bliesen eines dieser beiden Teams noch überholen, würde der Club die beste Platzierung seiner Vereinsgeschichte erreichen. Damit dies noch gelingt, müssen am Samstag, 20 Uhr, im Heimspiel gegen Schlusslicht Internat Frankfurt aber unbedingt drei Punkte her.

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