Volleyball Bliesen war nach der Pause nicht zu stoppen

St. Wendel · Den grenzenlosen Jubel hat Michael Hefter leider nicht genießen können. Bei einer 10:6-Führung im fünften Satz musste der Trainer des Volleyball-Drittligisten TV Bliesen aus privaten Gründen seinen Arbeitsplatz vorzeitig verlassen.

 Ernste Gesichter bei Trainer Michael Hefter, Mahmud Ezzo und Tobias Merkel. Anfangs sah es gar nicht gut aus für Bliesen.

Ernste Gesichter bei Trainer Michael Hefter, Mahmud Ezzo und Tobias Merkel. Anfangs sah es gar nicht gut aus für Bliesen.

Foto: B&K/Bonenberger/

Sein Team besiegte den Zweiten TSG Blankenloch nach 0:2 noch mit 3:2-Sätzen (20:25, 16:25, 25:20, 25:17, 15:9) und festigte den dritten Tabellenplatz.

„In den ersten beiden Sätzen war die Mannschaft zu nervös, die Konzentration hat gefehlt“, meinte Gerd Rauch, der Übungsleiter Hefter assistierte, nach der Partie. Der TVB war regelrecht chancenlos gegen die stark und effektiv aufspielenden Gäste. Seyar Rahmani knallte fast jeden Ball zum Punktgewinn ins Bliesener Feld, und am Netz beherrschte Mittelblocker Stefan Hornung den dritten Stock. Blankenloch gewann Satz eins klar mit 25:20.

Im zweiten Satz wurde es noch deutlicher: 25:16 nach 18 Minuten und das obwohl der Tabellenzweite sieben Angaben versemmelte. „Wir haben viele Fehler gemacht, waren unzufrieden und haben uns gegenseitig angepflaumt“, gewährte Lukas Kaiser einen Einblick in die Kabinenpredigt zur Pause. Auch ein Großteil der 500 Besucher stellte sich schon zur Halbzeit auf einen relativ kurzen Aufenthalt im St. Wendeler Sportzentrum ein. Doch es kam anders. Als die TVB-Anhängerschaft wieder auf der Tribüne ihren Sitzplatz einnahm, dröhnte der Song „Can´t stop“ („Kann nicht aufhören“) der US-Rockfunkband Red Hot Chili Peppers aus den Lautsprecherboxen in der Halle. Und genauso kehrten Bliesens Volleyballer zurück – nicht mehr zu stoppen. „Über die Emotionen sind wir dann ins Spiel gekommen“, meinte Kaiser, der erfolgreich zum 6:5 blockte. Beim 15:15-Ausgleich wackelte Blankenloch erstmals und griff zur Auszeit. Die Ansprache konnte den TVB nicht mehr bremsen. Tobias Merkel machte die entscheidenden Punkte zum 25:20-Satzgewinn. „Der Wille war da und wir haben uns Punkt für Punkt erarbeitet“, sagte Merkel.

Im vierten Satz hielt Blankenloch nur bis zum 5:4 mit, danach knickte der Ligazweite konditionell heftig ein. Jordan Foot schmetterte das Spielgerät zum 18:10 durch den TSG-Block, und die Zuschauer gingen kurz darauf steil: 25:16-Satzgewinn und Tie Break. „Die Mannschaft ist nach dem 0:2 richtig gut zurückgekommen. Über den Willen holt man auch mal einen Netzroller für sich, man muss das Glück auch einmal zwingen“, so Rauch. Den Tie Break dominierte der TVB eindeutig. „Akku leer“, gestand auf der Gegenseite Blankenlochs Mittelblocker Florian Ebert gestenreich. Über 8:4 zog Bliesen weg und Merkel verwandelte den Matchball zum 15:8. „Blankenloch ist die Kraft etwas ausgegangen, als wir dann richtig ins Spiel gefunden hatten, hat das Publikum uns getragen“, freute sich TVB-Mannschaftskapitän Merkel. Der Dritte Bliesen (31 Punkte) ist in der Tabelle bis auf einen Zähler an Blankenloch rangerückt. „Bis jetzt spielt die Mannschaft eine riesige Saison“, hob Rauch hervor. Im Saisonendspurt stehen nun noch drei Heimspiele auf dem Programm.

Am 16. März, 20 Uhr, geht es im St. Wendeler Sportzentrum gegen den Siebten SV Fellbach II weiter.

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