Volleyball Vom Karriere-Ende direkt in die 3. Liga

Bliesen · Lukas Bennoit, Rückkehrer zum TV Bliesen, wollte im Sommer aufhören, Volleyball zu spielen. Doch nun hilft er bei seinem Ex-Team aus – und ist schwer beeindruckt. Am Samstagabend empfängt Bliesen den Aufstiegsanwärter Stuttgart.

 Zurück in die gute, alte Zeit: Lukas Bennoit (rechts) schafft mit Bliesen den Aufstieg in die 3. Liga, verließ dann aber den Verein. Nun kehrt er als „Aushilfs-Zuspieler“ zurück, weil sich Neuzugang Ryan Kenny verletzt hat und länger ausfällt.

Zurück in die gute, alte Zeit: Lukas Bennoit (rechts) schafft mit Bliesen den Aufstieg in die 3. Liga, verließ dann aber den Verein. Nun kehrt er als „Aushilfs-Zuspieler“ zurück, weil sich Neuzugang Ryan Kenny verletzt hat und länger ausfällt.

Foto: B&K Fotograf Bonenberger

Lukas Bennoit, Neuzugang und Rückkehrer beim TV Bliesen, fiebert dem ersten Heimspiel seines Clubs in der 3. Liga (Samstag, 20 Uhr, Sportzentrum St. Wendel) entgegen. „Auf die volle Hütte und die begeisterten Fans freue ich mich natürlich besonders“, erklärt der 33-Jährige vor dem Duell seines Teams gegen den TSV Stuttgart.

Bennoit, der vor einigen Jahren mit dabei war, als Bliesen von der Regionalliga in die 3. Liga aufstieg, wechselte kurz danach zum Oberligisten TV Walpershofen. „Mir ist damals der Aufwand mit drei Mal die Woche Training und Job einfach zu groß geworden. Zudem spielen in Walpershofen meine beiden Brüder Arndt und Jendrik. Das war für mich damals ausschlaggebend, Bliesen zu verlassen“, verrät der Polizeibeamte.

In diesem Sommer sollte jetzt sogar ganz Schluss sein mit Volleyball. Doch vor vier Wochen wurde Bennoits Karriere-Ende nach nur wenigen Wochen jäh gestoppt: Nachdem sich Bliesens Neuzugang Ryan Kenny, der für die Zuspieler-Position gedacht war, verletzte, war der TV dort dünn aufgestellt.

Mit dem jungen Till Hoffmann (19) war plötzlich nur noch ein Zuspieler im Kader. „Dann hat Gerd Rauch bei mir angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, auszuhelfen. Aus alter Verbundenheit habe ich zugesagt“, berichtet der in Quierschied wohnende Bennoit.

Die Folge: Am Samstag feierte der Rückkehrer sein Debüt – und wie. Zunächst beim 3:0-Sieg zum Ligaauftakt beim TV Rottenburg II. Am Sonntag gewann er dann mit Bliesen den Saarlandpokal (3:1 gegen den TV Limbach). Ein perfekter Einstand also. Nun folgt gegen Stuttgart aber eine echte Bewährungsprobe für Bennoit und Bliesen.

Denn der TSV war zuletzt eines der Spitzenteams der Liga. „Ich kenne Stuttgart nicht, aber ich weiß, dass wir stark sind. Von daher habe ich Respekt vor dem Gegner, aber keine Angst“, sagt Bennoit. Er weiß auch, wie wichtig ein gelungener Heimauftakt ist. „Im ersten Heimspiel musst du die Leute begeistern – und das wollen wir machen.“

Dass Bennoit vor der Partie so optimistisch ist, liegt auch daran, dass ihn die bisherigen Eindrücke von seinem alten und neuen Club schwer beeindruckt haben. „Unser Trainer Michael Hefter lebt diesen Sport. Das ist deutlich zu merken“, verrät Bennoit. „Er hat eine äußerst professionelle Art, das Training und die Spiele vorzubereiten.“

Ein Beispiel: Mit einer Software werden die Spiele, die einzelnen Akteure sowie die Spielzüge ausgewertet. Die Statistiken dazu bekommen die Spieler dann auf eine App aufs Handy geschickt. „Das machen ansonsten wohl nur die Erstligisten so“, staunt Bennoit.

Und auch von seinen Teamkollegen ist der 33-Jährige schwer begeistert. „Ich habe mich direkt in der Mannschaft super wohl gefühlt“, freut sich der Routinier. „Kaum zu glauben ist auch, wie gut die Kommunikation schon funktioniert. Und das sowohl auf Deutsch wie auch auf Englisch.“ Denn für einige der Bliesener Neuzugänge wie den Amerikaner Steven Jenkins oder den Briten Liam Braswell müssen die Kommandos auch auf Englisch gegeben werden.

Wie lange Bennoit dem TV aushelfen wird, ist derzeit noch offen. Vereinbart ist die Zusammenarbeit zunächst einmal bis zur Partie an diesem Samstag gegen Stuttgart. Da Ryan Kenny nach einer Schulteroperation wohl noch bis Ende des Jahres ausfällt, hat Bliesen aber auch danach noch Bedarf auf der Zuspieler-Position. Das geplante und schon unterbrochene Karriereende von Bennoit könnte sich also durchaus noch ein wenig weiter verzögern.

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