Viele Wege führen zum Abitur

St Wendel · Jede weiterführende Schule im St. Wendeler Land bietet das Abitur an. An sieben Schulen können die Jugendlichen direkt vor Ort ihre Abiturprüfung belegen, drei arbeiten mit einer anderen im Oberstufenverbund zusammen.

Alle Wege führen nach Rom. Viele Wege führen zum Abitur , könnte es in einer Abwandlung des Sprichwortes heißen. Denn an allen weiterführenden Schulen im Landkreis können Jugendliche ihr Abitur machen, allerdings nicht überall am Standort der Schule.

Da ist zum einen der klassische Weg über das Gymnasium. Dort legen die Schüler nach insgesamt zwölf Schuljahren ihre Reifeprüfung ab. Drei Gymnasien gibt es im Landkreis St. Wendel , das Cusanus-Gymnasium, das Gymnasium Wendalinum und das Arnold-Janssen-Gymnasium. Wobei letzteres ausläuft, die Schule in kirchlicher Trägerschaft nimmt ab diesem Sommer keine neuen Fünftklässler auf.

An den fünf Gemeinschaftsschulen des St. Wendeler Landes führen jeweils 13 Schuljahre zum Abitur . Diese Bildungseinrichtungen bieten auch den Hauptschulabschluss und die mittlere Reife an. Entsprechende Noten vorausgesetzt, können die Jugendlichen dann die gymnasiale Oberstufe besuchen. Wobei das nur an zwei Gemeinschaftsschulen in der Region direkt vor Ort der Fall ist, in Marpingen und in Türkismühle.

Freisen und Türkismühle

Diese haben noch zu den Zeiten, als sie Gesamtschulen waren, die eigenständige Oberstufe bekommen. Die Schulen in Freisen und Theley haben sich auch um diese bemüht, müssen sich aber jetzt mit so genannten Schulverbünden zufrieden geben. Die Gemeinschaftsschule Freisen bildet ab dem kommenden Schuljahr einen Oberstufenverbund mit Türkismühle. Unter dem Dach der Türkismühler Schule werden bereits die Schüler der auslaufenden Ringwallschule Primstal unterrichtet. Diese nimmt seit vergangenem Schuljahr keine neuen Fünftklässler mehr auf.

Die Gemeinschaftsschule Theley bildet einen Oberstufenverbund mit dem Berufsbildungszentrum St. Wendel , ebenso die Gemeinschaftsschule St. Wendel , die einzige "echte" Ganztagsschule im Kreis. Bei der Standortwahl habe neben pädagogischen Überlegungen auch die verkehrstechnische Erreichbarkeit eine Rolle gespielt, hieß es aus dem Bildungsministerium bei der Vorstellung des Konzeptes zur Oberstufenplanung Gemeinschaftsschule vor wenigen Wochen. Lehrer würden ihre Schüler an die neuen Standorte begleiten, sodass es Kontinuität gebe. "Die Kooperation der Schulen erfolgt gleichberechtigt", sagte Bildungsminister Ulrich Commerçon .

Die Gemeinschaftsschulen in Theley und St. Wendel arbeiten also künftig eng mit dem Oberstufengymnasium des Berufsbildungszentrums zusammen, das es seit dem Schuljahr 2007/2008 gibt. Es ist das einzige Oberstufengymnasium im Saarland, das alle drei möglichen Fachrichtungen anbietet: Technik, Wirtschaft und Gesundheit/Soziales. Nach drei Schuljahren legen hier die Absolventen ihre Abiturprüfung ab. Das Besondere dieser Form der gymnasialen Oberstufe: Neben den allgemeinbildenden werden auch berufsbezogene Fächer unterrichtet. Das Abitur berechtigt aber, sich an allen Universitäten bei allen Studiengängen einzuschreiben.

Wahlfreiheit bei der Oberstufe

Übrigens, nicht nur bei der Entscheidung der Eltern, welche weiterführende Schule ihre Sprösslinge besuchen sollen, herrscht Wahlfreiheit, sondern auch bei der Entscheidung für eine gymnasiale Oberstufe.

Die beiden Gymnasien Wendalinum und Cusanus, das BBZ und die Gemeinschaftsschulen sind alle in Trägerschaft des Landkreises. Hinzu kommt noch die von einem Verein geführte Freie Waldorfschule in Walhausen. Auch dort ist der höchste zu erreichende Abschluss das Abitur .

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