Aktion Viele Rehkitze vor dem Mähdrescher gerettet

Leitersweiler · Tierschützer haben vor der so genannten Math eine Suche nach Rehkitzen gestartet. Die Tiere wurden aus den Feldern getrieben.

 Die Felder in der Umgebung werden vor der Mahd nach Rehkitzen abgesucht.

Die Felder in der Umgebung werden vor der Mahd nach Rehkitzen abgesucht.

Foto: Birgit Rein

Rehkitzretter sind wieder aktiv gewesen. Denn, wenn die Zeit beginnt, in denen die Wiesen mit schwerem Gerät gemäht werden, sind die jungen, unerfahrenen Wildtiere in höchster Gefahr. Wenn die Mähdrescher die Kitze erwischen, sterben diese einem grausamen Tod. In Leitersweiler und Grügelborn hat sich daher eine Aktion mit Freiwilligen gegründet, die die Tiere von diesem Schicksal bewahren wollen. In diesem Sommer war es bereits die zweite Rettungsaktion. Jetzt ziehen die Helfer Bilanz: es war eine arbeitsintensive Zeit, aber mit positivem Ergebnis.

Acht Landwirte und Pferdehalter, die in den Orten Wiesen und Ackerflächen bearbeiten, haben sich  an der Rettungsaktion für die Rehkitze beteiligt. Dazu noch Jagdpächter, 35 Wildtierschützer aus Leitersweiler, Grügelborn und  umliegenden Gemeinden. Dabei konnten in der Gemarkung Leitersweiler allein 14, in der Gemarkung Grügelborn neun Rehkitze vor dem sicheren Mähtod bewahrt werden. ,,Allerdings sind auch zwei Kitze auf grausame Art und Weise getötet worden, weil ein Landwift die Mahd nicht rechtzeitig angekündig hatte. Andere dagegen sind dankbar für die Unterstützung und gaben uns die Rückmeldung, dass sie erstmals in einer Mähsaison keine Kitze erwischt haben“, berichtet einer der Helfer.

Mit vergleichsweise einfachen Hilfsmitteln gingen die Tierschützer zu Fuß ans Werk. Ein Seil mit Knoten half dabei, bei der Suche den gleichen Abstand zum Nebenamann zu halten. So sollte kein Stück Wiese ausgelassen werden. Trotzdem sei ein Kitz übersehen worden. Oft gab es Terminüberschneidungen bei den angemeldeten Mähaktionen. Da waren dann eine große Zahl an Helfern gefragt. An einem Tag kamen die Ehrenamtler nach sieben Stunden konzentriertem Abschreiten der Fläche bei großer Hitze an ihre Grenzen.

Birgit Rein, Initiatorin der Aktion, ist sich sicher, dass es künftig ohne technische Hilfe nicht mehr gehen wird. In anderen Bundesländern sei man, was den Tierschutz betrifft, bereits weiter. Da kämen Drohnen mit Wärmebildkameras zum Einsatz. Die Rehkitzaktion Grügelborn/Leitersweiler plane fürs kommeden Jahr, technische Unterstützung zu organisieren. Um künftig die Mähflächen gezielt absuchen zu können, seien auch Jagdpächter und Landwirte gefordert. Rein kündigte an, mit diesen im Gespräch zu bleiben.

 Viele freiwillige Helfer sind bei der Suche unterwegs. 

Viele freiwillige Helfer sind bei der Suche unterwegs. 

Foto: Birgit Rein

Anmeldung für die Aktion 2018: Birgit Rein, Tel. (0 68 51) 9 98 11 61 oder Tel. (0175) 9 16 76 36.

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